Verkehr: Weniger Gefahrenstellen

Im kreisweiten Vergleich hat Erkrath nur wenige Orte, an denen sich Unfälle häufen. Einige Straßen konnten bereits entschärft werden.

Erkrath. Autofahrer, die am 22. Mai die Schimmelbuschstraße passieren wollten, mussten Geduld mitbringen. Ein schwerer Unfall hatte zu einer Vollsperrung geführt. Ein 78-jähriger Mann war mit seinem VW Golf die Schimmelbuschstraße in Richtung Gruiten hoch gefahren. Er war dabei plötzlich ins Schlingern geraten und mit seinem Wagen gegen parkende Autos geknallt, hatte sich überschlagen, bis das Auto auf dem Dach liegen blieb.

Mehr als eine Stunde dauerten die Versorgung des verletzten Seniors und die Unfallaufnahme. Und das, obwohl die Schimmelbuschstraße seit 2011 eigentlich nicht mehr zu den gefährlichen „Unfallhäufungspunkten“ gehört. Im vergangenen November hatte die Unfallkommission des Kreises Mettmann eine ganze Reihe von Örtlichkeiten im gesamten Kreisgebiet, an denen es im Laufe des Jahres 2011 vermehrt zu Verkehrsunfällen gekommen war, näher ins Visier genommen. Die Ergebnisse hat die Kreisverwaltung jetzt offengelegt.

Das Erkrather Stadtgebiet hat bei der Untersuchung ganz gut abgeschnitten, wie Straßenverkehrsamtsleiter Knut Bergmann bestätigt. „Wir sind natürlich heilfroh, dass wir im Vergleich zu anderen Städten sehr wenige Unfallhäufungspunkte haben. Erklären können wir es uns allerdings nicht, denn die Strukturen sind in anderen Städten ähnlich.“

Mit Vertretern der Kreisverwaltung und der Polizei hatte er im Herbst an der Ortsbegehung der Erkrather Straßen teilgenommen. Dabei war vor allem der Kreuzungsbereich Bahnstraße/Bismarckstraße in den Fokus gerückt. Vier Unfälle hatten sich dort 2011 ereignet, einer davon mit einem Schwerverletzten.

Nach den Kriterien der Unfallkommission und den Auswertungen von Unfallstatistiken der Polizei konnten allerdings keine konkreten Maßnahmen zur Unfallreduzierung erkannt werden, denn die Unfälle waren miteinander nicht vergleichbar. „Damit ein Gebiet Unfallhäufungspunkt wird, müssen dort in einem Jahr mindestens drei Unfälle der gleichen Art mit schwerem Ausgang passiert sein“, erläutert Martine Krause von der Kreisverwaltung. „Also mit schwerem Sachschaden, Verletzten oder Tötung.“

Auf den Kreuzungsbereich Bahnstraße/Bismarkstraße, wo im vergangenen Jahr der Fahrgast eines Linienbusses bei einer Vollbremsung desselben schwer verletzt wurde, treffen diese Kriterien nicht zu. Allerdings werde die Kreuzung weiter beobachtet, so Knut Bergmann.

Die ehemaligen Unfallhäufungspunkte Talstraße (L403) und Schimmelbuschstraße (L357) wurden hingegen bereits entschärft, versichert der Straßenverkehrsamtsleiter. „Die Schimmelbuschstraße, die ja früher Hauptverkehrsader nach Hilden war, wurde durch die Eröffnung der Unterführung auf der Bergischen Allee sehr entlastet.“

An der Talstraße in Höhe des Neanderthal Museums habe es immer viele Auffahrunfälle beim Linksabbiegen gegeben, so Bergmann. „Das haben wir durch Bremshubbel auf der Straße versucht, zu entschärfen. Diese Knubbel aus Kunststoff richten die Aufmerksamkeit der Autofahrer nach vorne.“

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