„Erlebnis Neandertal“-Turm gerät ins Wanken

Bei der Umsetzung von „Erlebnis Neandertal“ mahnt der Landrat bei der Bezirksregierung schnelleres Handeln an.

Mettmann. Die Realisierung des 30 Meter hohen Zwei-Türme-Konzepts auf dem Gelände der Fundstelle des Neandertalers und am S-Bahnhof Mettmann steht auf der Kippe. Das geht aus einem Schreiben hervor, das Landrat Thomas Hendele im Juli an Regierungspräsidentin Anne Lütkes gerichtet hat.

Darin bittet er die Chefin der Bezirksregierung Düsseldorf um „aktive Unterstützung“. Hendele beklagt, dass der Kreis weiter auf den Bewilligungsbescheid warten muss. „Inzwischen ist die Durchführung des gesamten Vorhabens gefährdet“, warnt Hendele in dem Brief, der der WZ-Redaktion vorliegt.

Stattliche 6,4 Millionen Euro sollen in das Ziel2-Projekt „Erlebnis Neandertal“ fließen. Mehr als vier Millionen Euro davon sollen über Fördertöpfe finanziert werden. Bereits im November 2010 hatte das Projekt den Zuschlag erhalten. Im April 2011 wurde bei der Bezirksregierung ein erster Förderantrag gestellt.

Aus Finanzierungsgründen wurde die Projektplanung Ende des vergangenen Jahres noch einmal geändert, der bis dahin geplante Hochpfad zum Beispiel gestrichen. In diesem Frühjahr legte die Kreisverwaltung fristgerecht die neuen Förderunterlagen in Düsseldorf vor.

In dem Brief kritisiert der Landrat nun, dass sich die Hoffnung auf einen zeitnahen Bewilligungsbescheid nicht erfüllt habe. „Die Perspektive, diesen kurzfristig zu erhalten, verblasst leider mehr und mehr.“ Zwei Schritte mahnt Hendele als Notwendigkeit an, damit das Projekt nicht scheitert: Der Kreis müsse mindestens vier Monate mehr Zeit erhalten, um das Projekt realisieren zu können.

Zudem habe „bis spätestens 31. Juli 2012 ein umfassender Bewilligungsbescheid vorzuliegen“. Diese Frist ist verstrichen. Von einem Ultimatum könne aber keine Rede sein, sagte Hendele auf Nachfrage der WZ. Er habe lediglich mit Nachdruck auf die Konsequenzen des Nicht-Handelns der Bezirksregierung hinweisen wollen. Er werbe um Unterstützung, „um das für die Region bedeutende Projekt zu bewältigen“.

Bis 2015 muss der Kreis beim Geldgeber das Bauprojekt abrechnen. Hendele: „Diese Zeitvorgabe scheint mir nicht einzuhalten.“ Die zeitlichen Verschiebungen im Bewilligungsprozess hätten dazu geführt, dass der Kreis Mettmann als Projektträger nicht mehr sicherstellen könne, das Projekt bis zum Frühjahr 2015 abzuschließen. Weil es keinen Förderbescheid gebe, könnten erforderliche Planungsaufträge nicht erteilt werden.

Weil unter anderem Ergebnisse eines Bodengutachtens fehlen würden, so Bezirksregierungssprecher Bernd Hamacher, sei die Prüfung nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse der baufachlichen Prüfung seien Grundlage für die Erteilung des Bescheids.

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