Altkleiderentsorgung: Stadt kassiert Container ein

Die Möglichkeit, alte Kleidung zu entsorgen, schränkt die Stadt drastisch ein. Sie überlegt sogar, die lukrative Sammlung selbst in die Hand zu nehmen.

Haan. Die Zahl der Altkleidercontainer hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Überall im Stadtgebiet, wo sich die metallenen Behälter aufstellen ließen, ohne gleichzeitig den Bürgersteig zu blockieren, reihten sich ein, zwei oder noch mehr Exemplare aneinander.

„Immer mehr Firmen haben wohl erkannt, dass Altkleider inzwischen ein Wirtschaftsgut sind, mit dem sich Geld verdienen lässt“, sagt stellvertretender Ordnungsamtsleiter Rainer Skroblies. Überall seien die Container aufgetaucht, aufgestellt von gemeinnützigen Organisationen oder unbekannten, mitunter unseriösen Firmen. „Da mussten wir einschreiten“, sagt Skroblies.

„Denn die Unternehmen brauchen eine Sondernutzungsgenehmigung, wenn sie die Container im öffentlichem Verkehrsraum aufstellen wollen“, erläutert Skroblies. Diese wurde aber für keinen der Container weder beantragt noch erteilt. Und weil es eine entsprechende Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Rat gibt, das Aufstellen der Container auf städtischen Flächen nicht zuzulassen, werden diese jetzt nach und nach von einem beauftragten Unternehmen entfernt.

„Nur wenn die Container auf privaten Flächen stehen, zum Beispiel auf dem Gelände eines Supermarktes, können wir nichts tun“, sagt Bernd Duske, als Bauverwaltungsamtsleiter auch für die Abfallentsorgung zuständig.

14 Container wurden bereits entfernt. „Ein paar stehen noch“, sagt Skroblies. Melden sich deren Besitzer nicht innerhalb der gesetzten Frist von 14 Tagen, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese abgeholt werden. „Gegen die Erstattung der entstandenen Kosten können die Inhaber ihre Container dann wieder abholen“, sagt Skroblies.

Obwohl damit die Möglichkeiten in Haan, Altkleider abzugeben, nicht erschöpft sind — regelmäßig finden Straßensammlungen statt und der CVJM startet einmal im Jahr eine Aktion zugunsten von Bethel — überlegen Duske und seine Kollegen, eine städtische Altkleidersammlung einzuführen. „Das scheint ein guter Markt zu sein, und diesen Wildwuchs mit den Containern können wir auf Dauer nicht zulassen“, sagt Duske.

In den kommenden zwei bis drei Monaten soll der Stadtrat über einen entsprechenden Vorschlag beraten und abstimmen. „Jetzt müssen wir erst einmal recherchieren und Gespräche führen, was andere Organisationen in der Stadt machen“, sagt Duske. Die Stadt wolle sich mit den anderen Anbietern abstimmen, natürlich auch mit dem CVJM.

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