Bahnhof Gruiten: Bahnfahrer dürfen hoffen

Haan möchte als Nachrücker in ein Förderprogramm für Modernisierungen kommen.

Gruiten. Der Bahnhof Gruiten soll barrierefrei werden — darüber sind sich Bahnfahrer, Politik und Verwaltung einig. Bisher scheiterte der Umbau jedoch an der Finanzierung. Doch jetzt gibt es Hoffnung: Die Stadt bewirbt sich um Mittel aus der „Modernisierungsoffensive 2“. Dieses Modernisierungsprogramm für Bahnhöfe ist ein Projekt des Landes Nordrhein-Westfalen.

Insgesamt 407 Millionen Euro sollen für den Umbau von 111 Bahnhöfen aufgewendet werden. „Es hat sich jetzt herausgestellt, dass bei den 111 Maßnahmen Geld übrigbleiben wird“, sagte Andreas Runge vom Verkehrsverbund VRR bei einer FDP-Sitzung. Dieses verbliebene Geld soll im Jahr 2017 in weitere Bahnhöfe investiert werden. „Es haben sich noch 45 Nachrückerbahnhöfe für das Förderprojekt beworben. Dazu gehört auch der Bahnhof Haan-Gruiten“, sagte der VRR-Vertreter.

Eine Modernisierung des Bahnhofs erscheint bitter nötig: Viele Gruitener fordern seit Jahren einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen. „Leute mit Kinderwagen oder Koffern haben hier schon Probleme mit den Treppen“, sagte die Haanerin Ruth Schröder (64). Eine Rampe für Kinderwagen sei eine gute Lösung. „Auch ein Aufzug wäre toll, dann hätten ältere Leute keine Probleme mehr“, sagte sie.

Auch Lilo Lange (72) aus Haan wünscht sich einen barrierefreien Zugang zum S-Bahnsteig. „Ich habe eine Knieverletzung und kann schlecht Treppen steigen. Oft habe ich hier auch schon die Fahrer angesprochen, wann hier was passiert. Aber die wissen auch nichts“, sagt Lange. Sie betont: „Hier muss endlich was passieren.“

Ob der Bahnhof Gruiten den Zuschlag für eine Modernisierung bekommt, hängt davon ab, wie viel Geld bei der Offensive übrigbleibt. „Im Moment erstellen wir ein Ranking. Bahnhöfe mit hohen Ein- und Aussteigezahlen werden priorisiert. Natürlich spielen auch die Kosten der Maßnahmen eine Rolle“, sagte Runge.

Sollte der Bahnhof Gruiten keinen Zuschlag für das Projekt bekommen, werde die Stadt nach einer Alternative suchen. „Wenn wir uns nicht in der Modernisierungsoffensive 2 wiederfinden, würden wir die Umbauarbeiten auf die Barrierefreiheit des S-Bahngleises beschränken. Diesen Bahnsteig nutzen etwa 70 Prozent der Reisenden in Gruiten“, sagte Engin Alparslan, Technischer Beigeordneter der Stadt.

Aber die Sache hat einen Haken: Laut Runge fehlt der Stadt genau für diesen Plan schon seit geraumer Zeit das Geld. Allein die Umbauarbeiten für den S-Bahnsteig würden zwei Millionen Euro kosten, davon wären 500 000 Euro von der Stadt aufzubringen.

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