Blutspende: Leckereien für neue Energie

Das DRK ehrt langjährige Blutspender für ihre „mitmenschliche Geste“.

Haan. Nein, es war nicht die Geschichte des immer bankrotten Studenten, der eines Tages das Blutspenden für sich entdeckte, um sich etwas dazuzuverdienen. „Ich habe es immer ehrenamtlich gemacht“, sagt Reinhold Deitermann (71). Jetzt sind er und zehn weitere regelmäßige Blutspender vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) geehrt worden.

Auch nach 125 Blutspenden kann sich Deitermann noch an das erste Mal erinnern: „Das muss 1963 gewesen sein. Im Bekanntenkreis war es Thema, dass das Deutsche Rote Kreuz dringend Blut benötige“, sagt er. Mehr als einen kleinen Piekser habe er nicht gespürt, sein Kreislauf habe bis zum heutigen Zeitpunkt immer mitgespielt. „Aber wenn die Nadel kommt, schaue ich immer weg“, sagt Deitermann schmunzelnd. Das habe sich nie geändert.

Weil das DRK in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, sind die Blutspender nicht wie sonst in den eigenen Räumen, sondern im Sitzungssaal des Rathauses im Beisein von Bürgermeister Knut vom Bovert geehrt worden. „Blut zu spenden zugunsten kranker und verletzter Menschen ist eine mitmenschliche Geste“, sagt Willi Lehwald vom DRK-Vorstand bei der Ehrung. Die Spender bekommen neben einer Urkunde und einer Anstecknadel mit Stein auch einen Korb voller Leckereien. „Damit sie Ihre Energie wieder auftanken können“, sagt Lehwald.

Eine besondere Nadel mit zwölf kleinen Brillanten erhält Bernhard Hruschka, der sich 100 Mal hat Blut abzapfen lassen. „In der Firma sind wir mal gefragt worden, ob wir mitmachen wollten. Seitdem bin ich dabei. Und es ist mir immer gut bekommen“, sagt der 74-Jährige, der jetzt doch allmählich ans Aufhören denkt.

„Das Helfen geht doch hier so einfach“, sagt Martina Grauer. Sie geht zum Blutspenden, seit sie den Führerschein gemacht hat, und habe eine Blutgruppe, die universell eingesetzt werden könne. „Weh tut es nicht, und weil man sich ja allmählich kennt, ist es immer schön, die anderen Blutspender wiederzusehen“, sagt die Mutter von Drillingen, die eine ihrer beiden Töchter schon zur Blutspende motiviert hat.

Für Jörg Spieler (50 Blutspenden) steht der humanitäre Gedanke dabei im Mittelpunkt. „Aber auch für den Spender bringt es Vorteile, denn das Blut wird ja untersucht. So hat man immer einen kostenlosen Gesundheitscheck“, sagt er.

Lehwald nimmt die Ehrung zum Anlass, um auf die Geschichte des DRK einzugehen, das es in Haan seit 115 Jahren gibt. „Eine freiwillige Aufgabe, bei der die Menschlichkeit im Vordergrund steht“, sagt er — und bedankt sich bei den 1013 Spendern des vergangenen Jahres.

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