Die Firma PBS & Partner: Solar-Eisspeicher

Die Firma PBS & Partner mit Sitz in Haan setzt bei der Versorgung von Gebäuden auf regenerative Energien, unter anderem auf Solar-Eisspeicher.

Haan. Das Projekt hat es in sich: Ein Luftschutzbunker aus Beton, 67 Jahre alt und 17 Meter hoch, soll in eine moderne und luxuriöse Wohnimmobilie in Düsseldorf-Heerdt umgewandelt werden. So exklusiv wie die Ausstattung werden soll — unter anderem kann das Auto auf der Terrasse geparkt werden —, so innovativ ist die Gebäudetechnik, die das Unternehmen PSB & Partner mit Sitz in Haan entwickelt hat.

„Unser Schwerpunkt liegt auf der Planung und Realisierung von Gebäudetechnik“, sagt Diplom-Ingenieur Ralf Mnich, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens, das im Juli 2011 seine Büroräume von Erkrath in die Alte Pumpstation verlegt hat. „Wir kümmern uns um alles, was mit Versorgung und auch Entsorgung zu tun hat: „Heizwärme, Strom und Wasser.“

Dabei stehen die Nutzung und der Einsatz regenerativer Energien wie Geothermie und die Umnutzung von Umwelt- sowie und Abwässerwärme im Mittelpunkt. „Sie können Abwasser wie jedem anderen Medium die Wärme entziehen und damit Gebäude heizen“, so Mnich. Und nicht nur dem Abwasser. Auch mit Eis kann Wärme gewonnen werden.

„Das ist eine deutsche Erfindung“, sagt Mnich. Die Firma Isocal mit Sitz in Friedrichshafen hat den Solar-Eisspeicher entwickelt. Diese Technik kommt bereits an der Pumpstation zum Einsatz und soll nach den Plänen der Ingenieure auch die 24 Wohnungen im Luxus-Bunker im Winter heizen und im Sommer kühlen. „Eigentlich entziehen wir dem Gebäude die Wärme.“

Dafür wird neben dem Bunker eine unterirdische Betonzisterne mit einem Volumen von 345 Kubikmeter angelegt, die ein Eisvolumen von 290 Kubikmetern fassen wird. „Wenn Wasser die Wärme entzogen wird und null Grad kaltes Wasser zu null Grad kaltem Eis wird, entstehen 80 Wärmeeinheiten“, so Mnich. Eine Wärmepumpe entzieht dem unterirdischen Speicher diese Wärmeeinheiten und führt sie dem Warmwasserspeicher und dem Heizsystem zu.

„Das ist eine zukunftsweisende Form der Energiegewinnung, weil sie zu 75 Prozent aus regenerativen Energien besteht“, sagt Mnich. Zum Einsatz komme Umwelt, Erd- und Sonnenwärme. Nur für das Betreiben der Wärmepumpe müsse Strom genutzt werden — die verbliebenen 25 Prozent des Energiebedarfs.

„Wir haben den Zuschlag für dieses außergewöhnliche Projekt bekommen, weil die Bauherrn eine außergewöhnliche Form der Versorgung suchten“, sagt Mnich. Er und seine Mitstreiter haben ein innovatives Energiekonzept vorgelegt und hoffen nun, dass noch in diesem Jahr mit dem Umbau- und Ausbau des Bunkers begonnen wird.

Zum Einsatz kommen ihre Energiekonzepte aber beispielsweise auch in Monheim. Der Neubau des Unternehmens Ecolab, ein Spezialist für Reinigungsmittel, soll den größten Solar-Eisspeicher der Welt bekommen und eine Geschossfläche von 22 500 Quadratmetern mit Wärme versorgen.

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