Die Vier für den Pfarrsaal

Zukunft des Gemeindesaals scheint gesichert. Der Trägerverein hat jetzt seinen Vorstand gewählt.

Gruiten. Wie mitunter schwierig und aufwendig eine Vereinsgründung sein kann, das erfuhren am Montagabend mehr als 50 Frauen und Männer, die in den (noch) katholischen Pfarrsaal im Dorf gekommen waren. Denn um diesen Raum soll es wie berichtet gehen.

Er soll als Gruitener Bürgersaal ideell und wirtschaftlich saniert und erhalten werden sowie den Bürgern, Vereinen und Einrichtungen der Stadt Haan und besonders des Ortsteils Gruiten als Zentrum und Veranstaltungssaal zur Verfügung stehen.

So formuliert es die Satzung des künftigen „Trägervereins Gruitener Bürgersaal“, dessen Gründungsversammlung unter Einhaltung aller dafür notwendigen und vorgeschriebenen Formalien ordnungsgemäß stattfand.

„Wir haben uns in den vergangenen Wochen viele Gedanken gemacht, denn wir nehmen den Auftrag sehr ernst“, sagte Patrick Kampmann, der bereits im November signalisiert hatte, den Vorsitz zu übernehmen und der von der Versammlung dann auch einstimmig in dieses Amt gewählt wurde.

Vor allem das Formulieren der Satzung sei eine Herausforderung gewesen, sagt Kampmann. Orientiert haben sich er und seine Mitstreiter Nadja Bieniek und Gerd Büll, die ebenfalls in den Vorstand gewählt wurden, an der Satzung des Rassegeflügelzüchtervereins, des Fördervereins des TSV Gruiten und des Bürger- und Trägervereins des Pfarrsaals Heiligenhaus.

Im dortigen Stadtteil Overath stand auch ein Saal vor der Schließung, konnte aber mit Hilfe eines Bürgervereins erhalten werden und erfreut sich heute großer Beliebtheit. „Wir haben die Satzung auch mit dem dortigen Geschäftsführer durchgesprochen“, erläuterte Kampmann.

Eine genaue Planung ist wichtig, denn die Satzung ist die Grundlage des Vereins und der Arbeit seiner Mitglieder. Der Satzungszweck muss so formuliert sein, dass die Gemeinnützigkeit des Vereins von der Finanzverwaltung anerkannt wird. Nur dann kann der Verein beispielsweise auch Spendenquittungen ausstellen.

Die Satzung wurde mit Mehrheit verabschiedet, der Vorstand sowie zwei Kassenprüfer, Hans Treis und Norbert Julius, wurden gewählt. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 60 Euro im Jahr festgelegt. „Der Verein jetzt sich jetzt beim Amtsgericht eintragen lassen und seine Gemeinnützigkeit beantragen“, erläuterte Pfarrer Reiner Nieswandt.

„Und im neuen Jahr werden wir dann den Erbpachtvertrag aushandeln“, kündigt er an. Zum symbolischen Preis von einem Euro soll der Pfarrsaal an den Verein übergeben werden. „Und wir als Kirchengemeinde werden als juristische Person natürlich auch Mitglied werden.“

Er begrüßt die Vereinsgründung sehr. „Es ist gelungen alle Parteien und Gruitener Ortsvereine in ein Boot zu holen“, sagt Nieswandt. „Das hat auch die Opposition verändert, weil es jetzt ein gemeinsames Projekt ist. Es gibt in so kleinen Gemeinden wie Haan und Gruiten eben doch die Möglichkeit, überein zu kommen.“

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