Ein Dinosaurier aus Sand

Eimer, Schippen, Harken und Förmchen kamen am Haaner Strand zum Einsatz. Dort fand der vierte Wettbewerb im Sandburgenbauen statt.

Haan. Becher- und schüsselchenweise holt eine Schar Helfer Wasser von der Vorratsstelle: Der Sand auf dem Neuen Markt muss nasser werden, sonst hält er nicht. Aus einer Reihe Sand-Gugelhupfe wird eine Schlossmauer, ein Türmchen entsteht daneben, zwei Meter weiter nimmt der Kopf eines Sauriers im Sand Gestalt an.

Zum vierten großen Sandburgen-Wettbewerb lud am Samstag der Haaner Sommer ein. Zwei Stunden lang wurde gebuddelt, umgebaut und ausgebessert. „Was hast Du heute gemacht?“, fragte Moderator Michael Kalthoff einen der kleinen Baumeister. „Eine Burg“, kam prompt die Antwort.

Am frühen Nachmittag standen die Sieger fest: Jasmin-Ece (3) und Dilara (5) haben mit ihrem Prinzessinnen-Schloss Einkaufsgutscheine gewonnen. Mit seinen Herzchen-Türmen lag ihr Bauwerk vor einem Olympia-Tempel, einer Feuerwache mit Toren für die Autos und einem Fußball-Stadion mit Spielfeld-Markierungen.

„Bei einigen Leuten hat man den Eindruck: Die haben zu Hause einen Plan gemacht“, kommentierte Mit-Organisator Reinhold Wagner mit einem amüsierten Augenzwinkern. Eigentlich sollten höchstens vier Burgenbauer in jedem Team sein, aber: „So genau gucken wir nicht, wer da mitmacht.“ Erwachsene habe er schon mit kleinen Maurerkellen beim Wettbewerb gesehen, fügt Wagner hinzu: „Der Spaß kommt durch die Gemeinschaft, frische Luft und Spielen im Sand.“

Auf einigen Inseln sei Sandburgenbauen schon verboten, habe er gehört. Da solle es wenigstens im Haaner Häusermeer möglich sein. Die Strand-Jurorin Heidi Boonen gab Bonuspunkte für Burgen von reinen Kinder-Teams: „Wir achten mehr oder weniger auf die Teamarbeit.“

Es gebe in diesem Jahr mehr Sand, mehr Spielsachen und mehr Arbeit, sagt Helfer Mohammed (13), von Anfang an Mitglied von „Baywatch“, dem jugendlichen Helfer-Team am Strand. Janhendrik Petersen (16) hat am Sonntag Morgen mitgeholfen, das Volleyballfeld mit Flatterband in Burgbaufelder zu teilen und die Wasserleitung zu legen. Zum Abschluss ging es mit Harken und Schaufeln ans Planieren: „Das macht Spaß. Heute Abend kann ich erzählen, dass ich einen T-Rex kaputtgemacht habe.“

Ob es im nächsten Jahr wieder einen Sandburgen-Wettbewerb gibt? „Sand hat eine Faszination“, sagt Wagner, und das klingt wie eine Zusage. Er organisiert seit 2007 für den Strand das Zelt, die Stühle — und eben den Sand. „Einige Programmpunkte im Haaner Sommer sind fast Kult, wie unsere ,Lagerfeuersongs ohne Lagerfeuer’ jeden Mittwochabend. Wenn wir die wegließen, würden die Leute protestieren“, fügt er hinzu. Zu diesen Konstanten gehöre inzwischen auch der Sandburgen-Wettbewerb.

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