Einfamilienhaus nach Brand abrissreif - Bewohnerin im Krankenhaus

Brand in Einfamilienhaus am Bischof-Wichfried-Weg. Bewohnerin und Schornsteinfeger müssen ins Krankenhaus.

Haan. „Da ist nichts mehr zu machen, das Haus ist abrissreif“, sagt Feuerwehrchef Carsten Schlipköter — und zeigt auf die rauchende Ruine, wo wenige Stunden zuvor noch das schmucke Einfamilienhaus am Bischof-Wichfried-Weg 1 stand. „Eigentlich waren wir lediglich wegen eines Küchenbrandes alarmiert worden. Aber als wir vor Ort eintrafen, sahen wir das wahre Ausmaß des Feuers“, sagt der Einsatzleiter. Schon von Weitem sei der Rauch zu erkennen gewesen. Flammen schlugen aus dem Haus.

Es war um 11.30 Uhr, als am Donnerstag der Alarm bei der hauptamtlichen Wache an der Nordstraße einging. Eigentlich sollte es ein Routineeinsatz für Carsten Schlipköter und dessen Truppe werden. Dass sogar Verstärkung aus Gruiten angefordert werden musste, damit hatte die Einsatzleitung zunächst nicht gerechnet. „Mir ist es ein Rätsel, wie sich der Brand so rasch ausbreiten konnte. Schließlich waren wir nur wenige Minuten nach der Alarmierung vor Ort“, sagt Schliepköter.

Probleme bereitet den Feuerwehrleuten vor allem das Dämmmaterial hinter der Fassade des Fertighauses. „Das Zeug brennt wie Zunder“, sagt der stellvertretende Leiter der hauptamtlichen Wache, Klaus Kappert. Um an diese Brandherde heranzukommen, müssen immer wieder Teile der Außenhaut mit der Kettensäge herausgesägt werden. Das ist eine heikle Angelegenheit für die Einsatzkräfte auf der Drehleiter, die ständig Gefahr laufen, dass Flammen aus dem Haus hervorschießen. Damit das nicht geschieht, wird aus dem C-Rohr ständig Wasser auf die betroffenen Stellen geschossen.

Auch wenn das Haus eine Stunde nach der Alarmierung vor Wasser nur so trieft, breiten sich insbesondere unter dem Dach immer wieder Glutnester aus. „Achtung, da ist wieder eins“, ruft einer der Feuerwehrleute seinen Kollegen zu, die den Strahl sofort nach oben lenken.

Derweil ist die genaue Brandursache noch völlig unklar. „Angeblich waren die Bewohnerin und ein Schornsteinfeger, der im Haus zu tun hatte, gerade im Keller, als sie von oben einen lauten Knall hörten“, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Mirko Braunheim. Der Schornsteinfeger und die Hausbesitzerin, eine ehemalige Haaner Grundschulleiterin, seien mit Rauchgasvergiftungen in die Düsseldorfer Universitätsklinik gebracht worden.

„Was auch immer passiert ist: Fakt ist, dass das Brandausmaß äußerst ungewöhnlich ist“, sagt Klappert. Er mutmaßt, dass der Brand schlichtweg zu spät bemerkt worden ist. „Vielleicht war die Hausbesitzerin ja im Garten aktiv“, sagt er. „Der Kripo obliegt es nun, zu ermitteln, was hier am Bischof-Wichfried-Weg überhaupt passiert ist“, sagt Schlipköter. Auch die Polizei war sofort nach der Alarmierung vor Ort.

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