Party: Das „One“ — die Alternative

Christian Schildknecht und Daniel Weiß fehlten in Haan die Ausgeh-Möglichkeiten — und eröffneten daher in den Räumen des alten Klangraums einen neuen Club.

Haan. Einen Club betreiben und das einfach so nebenbei? Verrückt, würde so mancher denken. Das es klappt, zeigen zwei junge Haaner, die im Sommer den lange leerstehenden Club „Klangraum“ übernommen und wiedereröffnet haben.

Der 29-jährige Christian Schlidknecht und sein Kumpel Daniel Weiß, ebenfalls 29, arbeiten hauptberuflich als Orthopädie-Techniker und Energieanlageelektroniker. Seit drei Monaten hat die Discothek an der Kaiserstraße wieder geöffnet. Die Idee, den Club zu übernehmen, kam, wie soll es anders sein, beim Bier.

„Wir saßen kurz vor eins im Café König und überlegten, wohin nach Ladenschluss“, erzählt Schildknecht. „Nach Hause gehen wollten wir noch nicht, aber nach Köln oder Düsseldorf fahren auch nicht.“ Da sei ihnen klar geworden, dass es in Haan nichts mehr gebe, wo man am Wochenende spät noch feiern könnte. Ihr Blick fiel damals auf den geschlossenen „Klangraum“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite und die Idee für die Wiedereröffnung war geboren.

„Wir sind zum Vermieter gegangen und haben gefragt, ob wir das Lokal ab und zu mal öffnen könnten“, sagt Schildknecht. „Der hat uns darauf hin angeboten, es doch einfach komplett zu übernehmen, weil das sonst mit der Miete nicht ginge.“

Nach kurzem Überlegen willigten die beiden ein — und sahen sich sofort einigen Hürden gegenüber. „Der Club war ein halbes Jahr leer gestanden. Wir mussten unzählige Auflagen der Stadt erfüllen, wie eine komplett neue Notbeleuchtung oder Kennzeichen für Fluchtwege.“

Die Licht- und Soundtechnik hatten die beiden Clubbesitzer glücklicherweise schon. Seit fünf Jahren betreiben sie eine Firma für Veranstaltungstechnik, versorgen Hochzeiten und andere Veranstaltungen mit Musik und Lichteffekten. Was ins Geld ging, seien die Getränke gewesen. „Man ist doch sehr erstaunt, wenn man die Preise sieht“, sagt Weiß.

Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, einigten sich Weiß und Schildknecht darauf, themenorientierte Partys, wie Abi-Feiern, Ü-40-Partys oder RnB Partys anzubieten.

Zunächst nur samstags, denn Planung und Einkauf nehmen trotz eines mittlerweile mehrköpfigen Theken-Teams viel Zeit in Anspruch. Am Partyabend selber könnten sich die Freunde eigentlich zurücklehnen. „Trotzdem ist man natürlich vor Ort und guckt, dass alles klappt und man im Notfall kurz weg kann um irgendwas zu organisieren.“

Die Partys sind jetzt erfolgreich, auch wenn es einige Startschwierigkeiten gab. „Wir hatten noch so viel zu planen und umzubauen. Im Nachhinein hätten wir besser erst im Herbst geöffnet“, sagt Schildknecht. Schwierig sei es auch, Werbung zu machen. „In Haan darf man praktisch nirgendwo plakatieren. Und auch viele Geschäfte wollen nicht, dass man Flyer auslegt.“

Bleiben nur Facebook und Newsletter. Doch bereuen tun die beiden trotz allem Stress nichts. „Es ist schon anstrengend. Aber es macht Spaß, wenn wir sehen, das die Leute Spaß beim Feiern haben.“

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