Rainer Nieswandt: „Gruiten braucht einen Saal“

Pfarrer Rainer Nieswandt will die Räume im Dorf modernisieren. Einen gastronomischen Betrieb soll es dort aber nicht geben.

Haan. Pfarrer Rainer Nieswandt hat das Thema Pfarrsaal nicht aus den Augen verloren. Der Seelsorger der katholischen Gemeinde war immer dafür, die Versammlungsstätte im Dorf zu modernisieren und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Nachdem der Verein Phoenix, der den Raum mit städtischen Mittel sanieren und dort gleichzeitig einen gastronomischen Betrieb einrichten wollte, sich von dem Projekt zurückgezogen hatte — unter anderem hatten Anwohner und Nachbarn massiv Druck und Stimmung gegen eine intensive Nutzung des Saals gemacht —, greift Nieswandt das Thema jetzt wieder auf.

„Der Kirchenvorstand in Gruiten ist ebenso davon überzeugt wie ich persönlich, dass Gruiten einen Saal für kommunale, private und kirchliche Veranstaltungen braucht“, sagte er im WZ-Gespräch. „Dafür stellen wir den Pfarrsaal gerne zur Verfügung.“ Die Kirchengemeinde habe bereits eine Bauvoranfrage im Bauamt gestellt, im September wollen Nieswandt und seine Mitstreiter dann konkrete Gespräche mit der Stadt führen.

„Wir wollen dort keinen Gastronomiebetrieb eröffnen, und eine Außengastronomie soll dort auch nicht betrieben werden“, versichert Nieswandt. Und: „Natürlich werden wir Gespräche mit den Nachbarn führen und sie miteinbeziehen.“ Der Pfarrer weiß, dass er in Gruiten nichts erzwingen kann. „Wir wollen keine Dauerkonfrontation.“ Sein Ziel: Der Saal soll wie bisher genutzt werden — in erweiterter Form. „Er sollen von den Menschen in Gruiten und der Kommune genutzt werden, zum Beispiel für Ratssitzungen“, schlägt er vor.

Dafür soll der Pfarrsaal entsprechend nach den Grundüberlegungen von Phoenix modernisiert werden. Das Saal braucht dringend ein neues Dach, eine neue Heizung, moderne sanitäre Anlagen, eine neue Küche und mehr Licht. „Wir müssen mit der Stadt klären, ob das Projekt realisierbar ist, ohne dass Planungskosten entstehen“, sagt Nieswandt, der hofft, dass die Stadt die 436 000 Euro aus der Reparaturrücklage des Bürgerhauses der Gemeinde zur Sanierung des Saals zur Verfügung stellen kann.

„Das Parken ist ein Grund-problem“, nennt Nieswandt ein weiteres Problem und schlägt zum Beispiel Hinweisschilder auf den Wanderparkplatz zur Grube 7 vor. „Wir wollen die bisherigen Veranstaltungen fortsetzen, wenn die Menschen bereit sind, auch außerhalb des Dorfes zu parken.“

Bürgermeister Knut vom Bovert versichert, neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen zu sein. „Aber wir stehen hier ganz am Anfang der Gespräche und Planungen“, betont er. Auch er will vorab die wichtigsten Probleme, die Lärmemission und die Stellplatzfrage, diskutiert und gelöst wissen und natürlich das Konzept vorab mit der Politik abstimmen. Vom Bovert: „Wir wollen nicht an den Anwohnern vorbei realisieren. Die Bürger werden mitgenommen.“

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