Stadtelternrat gegründet

Jetzt hat sich auch in Haan ein Stadtelternrat gegründet. Die Mütter und Väter vertreten ihre Interessen gegenüber Trägern und der Stadt.

Haan. Sie stehen ganz am Anfang, und sie haben nicht viel Zeit. Ende Oktober wurde in Haan der erste Stadtelternrat gewählt. Das neue Gremium, das Eltern in den Kommunen eine Art Mitbestimmungsrecht verschaffen soll, setzt sich aus Müttern und Vätern zusammen, die sich bereits in ihren jeweiligen Kindertagesstätten als Elternbeiräte engagieren. Sie wollen jetzt gemeinsam für alle Haaner Kinder zwischen null und sechs Jahren aktiv werden.

„Wir wollen die Interessen der Kinder und auch der Eltern gegenüber den Trägern und dem Jugendamt vertreten“, sagt Jeannette Kirchhoff, Vorsitzende des neuen Elternrats. Darüber hinaus denken sie und ihre Mitstreiter über neue Projekte wie Spielplatzpaten nach, wollen sich in Sachen Verkehrssicherheit zu Wort melden, aber auch in den Kindertagesstätten für Verbesserungen sorgen.

„Jeder Träger erhebt zum Beispiel unterschiedliche Kosten fürs Mittagessen“, sagt die Schriftführerin Iris Dornhöfer: „Das muss vereinheitlicht werden.“

Jetzt gehe es allerdings erst einmal darum, dem neuen Rat, der auch einen Sitz im Jugendhilfeausschuss erhalten soll, eine Art „Gebrauchsanweisung“ zu schreiben, eine Satzung zu verpassen, und sich selbst schlau zu machen.

„Wir wollen uns erst einmal informieren, gegebenenfalls Referenten einladen und uns einen Überblick über die aktuelle Situation in Haan und Gruiten verschaffen“, kündigt Kirchhoff an. Und dann stehe die Vernetzung der Kindertagesstätten in der Stadt ganz oben auf der Liste der selbst formulierten Ziele. „Die Öffnungszeiten der Kitas sind ja unter Eltern ein heiß diskutiertes Thema“, sagt stellvertretende Vositzende Angela Brüntrup.

Darin könnten sich die Einrichtungen abstimmen — vor allem dann, wenn ein Kindergarten für einen Tag schließe. Die Betreuung ihrer Kinder wird dann für viele berufstätige Eltern zum Problem. Bislang sind Mütter und Väter aus 13 der 15 Kindertagesstätten im Stadtgebiet sowie zwei Elternvertreter für die Kindertagespflege in dem neuen Gremium vertreten.

Dessen Gründung hatte vor allem Jochen Sack (GAL), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, vorangetrieben. „Und auch bei der Stadt sind wir sehr wohlwollend aufgenommen worden“, sagt Beisitzerin Nicole Kreuz.

Dass sie nicht unter sich bleiben wollen, das betonen die Mütter und Väter im Vorstand des Beirats. „Wir sind für alle Ansprechpartner, und jeder darf zu unseren Treffen kommen, auch wenn er sich nicht im Elternbeirat engagiert“, sagt Kreuz.

Dessen Amtszeit liegt allerdings bei nur einem Jahr. Angela Brüntrup: „Deshalb hoffen wir, dass sich immer wieder Eltern mit sehr kleinen Kindern finden, die sich möglichst lange im Stadtelternbeirat engagieren — vorausgesetzt natürlich, sie stellen sich zur Wahl und werden dann auch gewählt.“

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