Stadtverschönerung: 25 000 Pflanzen für die Gartenstadt

Zurzeit werden 25 000 Pflanzen zur Verschönerung in der Innenstadt und in Gruiten eingesetzt.

Haan. Ein Meer von gelben, roten, blauen, pinken und noch viel mehr farbigen Blumen steht auf dem Betriebshof Haan bereit, um ihren Zweck zu erfüllen: In den nächsten drei Wochen werden sie im Stadtgebiet gepflanzt, damit die Gartenstadt ihrem Ruf alle Ehre macht. Strahlend schön und duftend sollen die Sommerblumen auf denselbigen einstimmen.

„25 000 Pflanzen werden von drei Gärtnern und einem Auszubildenden verteilt“, sagt Stadtgartenbaumeister Peter Kannemann bei einem Gang über den Betriebshof. Und sogleich zählt er die vielfältigen Sorten auf, die gepflanzt werden: Margeriten, Petunien und Geranien gehören genauso dazu wie Palmen oder gar Gemüsepflanzen wie Mangold oder Grünkohl. „Diesen Trend sieht man auch zunehmend auf Gartenschauen. Angefangen hat es mit Zierkürbissen“, erklärt er die vielleicht ungewöhnlich anmutende Auswahl.

Bis vor fünf Jahren wurden von der Stadt am Betriebshof noch selbst Pflanzen gezüchtet, heute werden sie vom Benninghof in Mettmann bezogen, eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. „Das ist letztlich günstiger für uns, weil wir die Heizkosten für das Zuchthaus sparen, ebenso wie zusätzliches Personal“, erklärt Kannemann.

12 000 Euro hat in diesem Jahr die Anschaffung der Sommerblumen gekostet. Nicht wenig Geld für eine Stadt im Nothaushalt. „Es gibt einen Beschluss, dass die Bepflanzung trotz knapper Kassen vorgenommen wird, um die Innenstadt aufzuwerten und Anreize zu geben, dort zu verweilen“, rechtfertigt der Stadtgartenbaumeister.

Gespart würde dafür auch auf andere Weise. „Wir pflanzen beispielsweise Stauden, die länger blühen und die wir später in Parks und auf Straßengrünflächen umpflanzen“, erklärt Kannemann, während die ersten Blumen schon auf Lastwagen gehievt werden. Gärtner Dieter Müller und seine Kollegen sind schon fleißig dabei, die ersten Fuhren rund um den Neuen Markt und Kaiserstraße in Haan sowie im historischen Dorf in Gruiten zu verteilen.

Die Vorarbeit wurde bereits von Kollegin Nicola Wittenstein geleistet: Sie hat die Beete vorbereitet und die Erde modelliert. Die Zeit drängt jetzt, da die Pflanzen auf dem Betriebshof in den Töpfen dicht an dicht stehen. „So fangen sie schnell an zu faulen und bekommen braune Stellen“, sagt Kannemann. Deshalb heißt es für die Gärtner in den nächsten drei Wochen: buddeln und einsetzen im Akkord.

Eine besondere Aufgabe wird dem Auszubildenden Pascal Unthan zu Teil. Er darf ein Beet ganz auf eigene Faust planen und umsetzen. „Ich freue mich schon richtig drauf“, sagt der 25-Jährige und zeigt seine Skizzen, die er zur 35 Quadratmeter großen Fläche angefertigt hat.

Mit dem Startschuss zur Kirmes müssen die Sommerblüher wieder raus aus der Erde. „Die Stellflächen in der Innenstadt werden benötigt, und die Pflanzen würden ohnehin zu sehr unter den vielen Menschen leiden“, sagt Kannemann mit Bedauern. Während die einjährigen Pflanzen kompostiert werden, kommen die Stauden in Parks und auf andere Flächen. Palmen und Co. kommen später zum Überwintern zurück zum Betriebshof. Bis es dann im Mai wieder heißt: Blumen für die Gartenstadt.

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