Ärger um verstopfte Gullys

In der Stadt sind mehrere Abläufe verstopft — Anwohner befürchten Überschwemmungen.

Hilden. Einige sind mit braun-gelbem, welkem Laub regelrecht vollgestopft, aus anderen sprießt mittlerweile sogar frisches Grün. Die Rede ist von den Gullys in Hilden, die — je nachdem, wo sie sind — ihrem eigentlichen „Job“, dem Abfluss des Oberflächenwassers, kaum noch nachkommen können.

„Manche Gullys sind total verstopft“, sagt CDU-Ratsherr Lothar Kaltenborn, der bekannt dafür ist, alltäglich mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt zu gehen. Ein besonderer Dorn im Auge sind ihm die Abflüsse an der Bahnhofsallee.

„Da stehen Bäume, und das Laub fällt dort in die Schächte“, sagt Kaltenborn im WZ-Gespräch. „Mittlerweile hat das, was von den Baumkronen abgeworfen wird, sogar für Ableger gesorgt.“ Bei einem satten Regenguss hätten die Gullys, über die das Wasser ja eigentlich ablaufen sollte, gar keine Chance mehr. Stattdessen gebe es Riesenpfützen.

In der Tat sind die Gullys auf der Bahnhofsallee — vor allem die auf der rechten Seite nach dem Einbiegen von der Benrather Straße — voller welker Blätter. Dort handelt es sich nicht um einzelne Blätter, sondern um ganze Schichten von Laub.

Gleiches gilt auch für die gegenüberliegende Seite. Nicht nur Laub hat sich darin angesammelt. Das, was dort zudem sprießt, sieht nicht nach auskeimenden Grassamen aus, sondern vielmehr nach Unkraut und sogar Ablegern der benachbarten Bäume.

„Die Gullys werden in der Regel einmal pro Jahr gereinigt“, sagt Harald Mittmann, der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, in dessen Zuständigkeitsbereich die Reinigung der oberirdischen Abflüsse fällt, auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung.

Dennoch sei er dankbar, wenn man sich, sollten Gullys wegen des Drecks und Laubs überlaufen, bei der Stadt melde. „Dann können wir die Abflüsse gezielt von ihrer Blätterlast, die mit Sicherheit anfällt, befreien.“ Zu erreichen ist das Tiefbau- und Grünflächenamt der Stadt Hilden unter der Telefonnummer 02103/72 460.

Nichtsdestotrotz, so Harald Mittmann weiter, heiße ein oberflächlicher Blick auf die Gullys nicht, dass sie auch verstopft seien. „Oft reicht ein Stich in das angesammelte Laub, um festzustellen, dass darunter trotzdem freier Lauf ist.“ Oben sei lediglich der Einlaufrost zu sehen. Darunter befinde sich ein durchlässiger Eimer, der jederzeit hochgehoben werden könne.

Dagegen findet das Hildener Ehepaar Karin und Gerd Pautsch, dass eine lediglich einmal im Jahr stattfindende Reinigung nicht ausreiche. „Vielleicht müssen ja nicht alle Gullys ständig überprüft werden“, sagt Karin Pautsch im WZ-Gespräch. „Aber die Abläufe, in deren unmittelbarer Nähe Bäume stehen, könnten doch regelmäßiger kontrolliert werden.“ Dann gäbe es auch kein vermeidbares Überlaufen.

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