Barrierefrei: Hilden baut Bushaltestellen um, in Haan fehlt das Geld

Seit vier Jahren läuft das Programm mit Landeszuschüssen. Das Ziel ist die vollständige Barrierefreiheit.

Hilden/Haan. Seit vier Jahren baut Hilden Schritt für Schritt seine 165 Bus-Haltestellen im Stadtgebiet um. Die neuen Bus-Stopps sind barrierefrei, haben hohe Bordsteine zum ebenerdigen Ein- und Aussteigen, Leitstreifen für Blinde- und Sehbehinderte und — wo möglich — einen verglasten Wetterschutz und Sitzbänke, erläutert Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann: „Nicht nur mit Blick auf die Barrierefreiheit, sondern um den Komfort für alle Fahrgäste zu erhöhen“.

Profitieren sollen nicht nur Behinderte, sondern auch Kinder, Fahrgäste mit schwerem Gepäck und schweren Einkaufstaschen, Kinderwagen sowie Ältere mit Rollatoren. Vor allem die Senioren sind auf einen gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr mit Bus und Bahn angewiesen. Zudem schreibt das Personenbeförderungsgesetz vor, dass alle Haltestellen des ÖPNV bis Ende 2021 vollständig barrierefrei umgebaut sein müssen.

Mindestens 730 000 Euro hat die Stadt bislang in die Umgestaltung investiert, 441 000 Euro (63 Prozent) davon übernahm der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Mit dem Behindertenbeirat wurde eine Prioritätenliste erstellt und zunächst die Haltestellen mit den meisten Nutzern umgebaut, etwa vor Altenheimen, Nahversorgungseinrichtungen, oder Friedhöfen.

In diesem Jahr hat die Stadt drei Bushaltestellen umgebaut, erläutert Projektleiter Dirk Anders. Die Haltestelle „Eichenstraße“ der L 783 auf der Niedenstraße ist für beide Fahrtrichtungen mit erhöhten Busbordsteinen und Wartehäuschen umgerüstet worden. Ebenso die Teilhaltestelle des Ortsbuses O3 vor dem Hildener Bahnhof auf der Bahnhofsallee.

In Haan ist dagegen bislang keine einzige Haltestelle barrierefrei umgebaut worden, bestätigt Tiefbauamtsleiter Guido Mering. Auf der Kölner Straße seien zwar Busbordsteine für den ebenerdigen Aus- und Einstieg eingebaut worden, aber keine taktilen Leithilfen für Sehbehinderte. Belange von älteren Menschen sollen berücksichtigt werden „Wenn es bei aktuellen Umbaumaßnahmen irgendwie geht, versuchen wir die Belange von Älteren und Behinderten zu berücksichtigen.“

Der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen sei zwar „grundsätzlich wünschenswert“, aber trotz Förderung durch das Land für Haan im Augenblick nicht finanzierbar, bedauert Baudezernent Engin Alparslan.

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