Bücherei ist nach Sanierung wieder geöffnet

Nach Wochen der Sanierung kann nun wieder Literatur ausgeliehen werden. Die ersten Besucher sind begeistert.

Hilden. So viele Besucher warten sonst um halb zehn vor der Stadtbücherei am Nové-Mesto-Platz nicht. Am Mittwoch hat sich vor der Tür eine lange Schlange gebildet. Hildener jeden Alters tragen Taschen und Tüten voller Bücher mit sich. „Wir hatten 50 Bücher für die Kinder auf Vorrat ausgeliehen. Die sind jetzt alle ausgelesen“, sagt Monika Spillner.

Seit Mai musste in der Stadtbücherei die Brandmeldeanlage erneuert, außerdem die Kinderabteilung im ersten Obergeschoss saniert werden. Die Mitarbeiter zogen bis Ende Juni in ein Provisorium im Rathaus und mussten sich danach mit der Baustelle arrangieren. Ausleihen waren nicht möglich.

Viele Nutzer der Stadtbücherei hatten deshalb Bücher „gebunkert“. „Zu Beginn der Arbeiten war fast die Hälfte des Bestandes ausgeliehen“, sagt Claudia Büchel, Leiterin der Bibliothek. Für die Mitarbeiter habe das aber auch Vorteile beim Einräumen gehabt.

In den vergangenen Wochen haben Arbeiter drei Kilometer Kabel verlegt und 183 Brandmelder angebracht. Vorher waren es nur 80 Melder gewesen. 160 000 Euro hat die Stadt für den Brandschutz ausgegeben. Außerdem wurde die erste Etage renoviert. Hier riecht es zwar noch etwas nach Farbe, doch die Wände leuchten angenehm in gelben, blauen und roten Tönen.

Handwerker der Stadt haben in der Kinderabteilung ein rotes Sitzpodium für die jüngsten Leseratten gebaut, hier sollen bald Veranstaltungen laufen. Den Besuchern gefällt die sanierte erste Etage: „Ich finde es überwältigend und bin begeistert. Es gibt auch viele neue Bücher“, sagt Monika Spillner. Mit neuem Lesestoff unter dem Arm geht sie zur Ausleihe, will aber möglichst bald mit ihren Kindern wiederkommen. Auch Carola Schulze — vier Jugendbücher unter dem Arm — gehört zu den ersten Kunden. „Mir gefällt es gut hier, ich bin froh, dass wieder offen ist“, sagt die 15-Jährige.

Die neue erste Etage kommt gut an. Jetzt hofft Büchel, dass bis zu den Herbstferien alles fertig ist. Denn es fehlen die Möbel, die wegen eines verzögerten Zuwendungsbescheids — schuld waren die Landtagswahlen — noch nicht gekauft werden konnten.

Bei der Wiedereröffnung hatten sich die Mitarbeiter am Mittwoch mit neuen Stadtbücherei—Shirts in Schale geschmissen. Für die Kinder gab es zur Begrüßung Luftballons und Gummibärchen, während die Stammgäste mit dem Kaffee in der Hand gleich ihre Plätze in der gemütlichen Zeitungsecke eroberten.

„Funktioniert das Abgeben wie gehabt?“, fragt ein Kunde. Alles wie gehabt, nur die Infrastruktur hat sich verändert. Auch wenn die Bauarbeiten zügig und erfolgreich verlaufen seien, ist Büchel froh, dass sie jetzt Kunden und nicht mehr nur Handwerker sieht. „Wir sind in der Stadt während der Mittagspausen laufend angesprochen worden. Man hat gespürt, dass wir vermisst werden.“

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