Denkmaltag: Herbert Schulz präsentiert die Dampfmaschine im Fabry-Museum

Herbert Schulz kümmert sich um die Dampfmaschine: „Die Maschine ist wie ein Baby“

Hilden. „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ Unter diesem Motto steht der diesjährige Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. „Ein Motto, das zu vielen Diskussionen geführt hat“, erzählt Karin Herzfeld von der Unteren Denkmalbehörde. „Niemand will sein Haus als ,unbequem’ dargestellt wissen.“

Aber Denkmale sollen zum Nachdenken anregen, sind manchmal selbst alles andere als bequem, in dem sie Kosten und Pflege verursachen — und oft auch unvorhergesehene Mühen mit sich bringen. Diese Bandbreite spiegelt das Programm zum Denkmaltag wieder.

Stadtarchivar Wolfgang Antweiler wird an zwei Standorten zu Themen der deutschen Vergangenheit sprechen: Um 11 Uhr beginnt eine Führung am Kriegerdenkmal am Fuchsberg aus dem Jahr 1936. Um das Schicksal der circa 3700 Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges nach Hilden verschleppt worden waren, geht es dagegen in seiner zweiten Führung um 12 Uhr auf dem Hauptfriedhof. Der Treffpunkt ist hier der Nebeneingang „Feuerwehrhaus“.

Erstmals angeboten werden in diesem Jahr auch kostenlose Stadtrundgänge durch die neuen Hildener Stadtführer. Jeweils um 12, um 14 und um 17.30 Uhr können Interessierte mehr über die Geschichte Hildens erfahren. Treffpunkt ist jeweils die Reformationskirche, Markt 18. Die VHS bittet um telefonische Voranmeldung (Telefon 02103/50 05 30.

Wie viel Arbeit manches bewohnbare Denkmal unbequem werden lässt, erleben die Besitzer solcher Schmuckstücke täglich. Michael Frank, Besitzer des Fachwerkhauses Hülsenstraße 79, restauriert in Eigenleistung und kann wie viele andere Besitzer historischer Fachwerkgebäude ein Lied von den Tücken früherer Techniken singen: „Wenn man nach drei Stunden da raus geht und der Putz ist immer noch nicht an der Wand, dann kriegt man schon mal so‘n Hals!“ Um dann bei der Stange zu bleiben, brauche es Leidenschaft.

Die hat auch Herbert Schulz, als gelernter Elektriker ist er für alle Strominstallationen und die historische Dampfmaschine im Fabry-Museum zuständig: „Die Maschine hier ist wie mein Baby. Und Babys muss man pflegen - damit es auch nach uns weitergeht.“ Für ihn steht fest: „Kultur muss weiterleben!“

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