Filmdreh in Capio-Klinik: „Achtung — Kamera läuft“

Ein Hildener Duo arbeitet am Wochenende in der Heimat an den letzten Szenen ihres Films.

Hilden. „Ruhe bitte, Klappe, Film ab“, heißt es am kommenden Wochenende an der Hagelkreuzstraße. Denn am Samstag verwandelt sich die Capio-Klinik im Park für einen ganzen Tag in einen Drehort mit Schauspielern, Regisseuren und Kameraleuten. In Szene gesetzt werden dann die letzten Aufnahmen des Spielfilms „Lune de Miel“ („Flitterwochen“) der beiden Hildener Filmemacher Simon Hoff (24) und Jan-Philipp Matthewes (23).

Seit Jahren ist das Duo in dem Genre aktiv und hat sich in der Itterstadt bereits einen Namen gemacht. Ihre Dokumentation über Hildens berühmtesten Sohn Wilhelm Fabry anlässlich seines 450. Geburtstags 2010, die filmische Begleitung des Musikschulorchesters oder die DVDs rund um das 2005 uraufgeführte Musical „Niggel und der Rote Schatten“ von Matthias Kaufmann haben bereits für Aufsehen gesorgt.

An ihrem ambitioniertesten Projekt arbeiten Simon Hoff und Jan-Philipp Matthewes aber zurzeit: eben an „Lune de Miel“.

Der Streifen ist rund 80 Minuten lang und besetzt sowohl mit Promis wie Sebastian Faust, der schon für den „Tatort“ vor der Kamera stand, als auch mit Laiendarstellern wie der Deutsch-Französin Caroline Tudyka, eigentlich Frontsängerin einer gleichnamigen Pariser Band. Ebenfalls dabei: der Hildener Clemens Urbschat, der 2010 — also im Jubiläumsjahr — bei verschiedensten Anlässen den Wilhelm Fabry gab. Und: Sämtliche Mimen machen unentgeltlich mit. „Das ist natürlich super“, sagt Jan-Philipp Matthewes, den seit der „Niggel“-Aufführung eine tiefe Freundschaft mit Sebastian Faust, der damals die Hauptrolle spielte, verbindet. Was die beiden Hildener sehr wohl zahlen müssen, war und ist Kost und Logis der Filmcrew.

Ein mittlerer, vierstelliger Betrag sei da schon zusammengekommen, so das Duo, das mit dem bisherigen Resultat — den Dreharbeiten in Frankreich — mehr als zufrieden ist. „Es war echt klasse“, sagt Simon Hoff im WZ-Gespräch. „Und absolut effektiv.“ Allerdings habe das Team auch ordentlich Gas gegeben und pro Drehtag zehn Stunden gearbeitet. „Wir hatten zwei Drehtage in Paris und vier an der Cote d’Azur nahe Cannes“, so Hoff. „Und das bei traumhaftem Wetter mit strahlendem Sonnenschein. Besser geht’s nicht.“

Am Samstag werden die Anfangssequenzen gedreht. Die Crew hat in Frankreich mitten im Film begonnen, das Ganze werde entsprechend geschnitten. Fertig ist der Streifen nach dem letzten Drehtag aber noch nicht — schließlich muss er noch mit der passenden Musik unterlegt werden. „Das werden Stücke aus dem ,Niggel’-Musical, die noch mal extra aufgenommen werden“, verrät Hoff. Das Ganze — auch der Schnitt — findet in Berlin statt.

Das „Komplettprodukt“ wollen die Filmemacher bei Independant-Film-Festivals einreichen. Simon Hoff sagt: „Ich denke, dass wir im Frühling oder spätestens im Frühsommer fertig sind.“

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