Grundschulen: 80 weitere Plätze im Ganztag

Der Schulausschuss billigt einstimmig den Ausbau der Betreuung an Grundschulen um drei Gruppen.

Hilden. Der Bedarf an Plätzen in der Ganztagsbetreuung der Grundschulen wächst. „Denn die Berufstätigkeit der Eltern hängt von einer vernünftigen Betreuung ihrer Kinder ab“, sagt Heike Keding, Leiterin der Wilhelm-Hüls-Grundschule. Sie weiß um die Sorgen von Eltern, die angesichts der großen Nachfrage nicht sicher sein können, dass ihr Kind nach der Einschulung im kommenden Jahr einen Platz in der Ganztagsbetreuung erhält.

Diese Sorgen dürften nun etwas gemildert werden, denn das Angebot der Offenen Ganztagsschule wird zum Schuljahr 2013/2014 erweitert. Der Schulausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig (bei Enthaltung der Bürgeraktion) den Weg für drei weitere Gruppen freigemacht. Jeweils eine zusätzliche Gruppe wird es an der Grundschule im Kalstert, an der Wilhelm-Busch- und an der Wilhelm-Hüls-Schule geben.

Die Bürgeraktion hatte sich enthalten, weil sie die Entscheidung erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen fällen wollte. Denn das zusätzliche Angebot bedeutet für die Stadt auch zusätzliche Ausgaben: Die Gruppenräume müssen ausgestattet und die Kinder von Erziehern betreut werden. Pro Jahr entstehen allein für die drei zusätzlichen Gruppen Personalkosten in Höhe von 177 900 Euro. Abzüglich der Landeszuweisungen und Elternbeiträge bleibt ein Finanzierungsanteil für die Stadt von fast 100 000 Euro.

Gleichwohl ließ sich der Ausschuss nicht von dieser Summe abschrecken. „Der Ausbau ist dringend notwendig“, sagte etwa Friedhelm Burchartz (Freie Liberale). Ähnlich sieht es der Ausschussvorsitzende Rudi Joseph: „Eine Investition in Bildung ist der richtige Weg.“ Nicht zuletzt ist die Ganztagsbetreuung nach den Worten von Keding auch „eine Entlastung für Familien“. Und, so Claudia Schlottmann (CDU), „die Eltern sehen, dass im offenen Ganztag Bildung vermittelt wird“. Deshalb wachse die Nachfrage.

Dies bestätigt auch die Bedarfsanalyse der Verwaltung: Zum Schuljahr 2013/14 liegen allen Hildener Grundschulen insgesamt rund 250 Neuanmeldungen für die Ogata vor. Damit werden erstmals rund 58,5 Prozent der Erstklässler den Ganztag besuchen. Insgesamt sind das 951 Kinder in 36 Gruppen.

Mit den drei zusätzlichen Gruppen steigt die Versorgungsquote in Hilden auf 53,6 Prozent. Hinzu kommen etwa 440 Betreuungsplätze in der Verlässlichen Grundschule. Die bietet an Schultagen eine Betreuung der Kinder von 8 bis 13 Uhr (teilweise bis 14 Uhr). Von insgesamt 1774 Grundschülern im kommenden Schuljahr werden somit mehr als 78 Prozent, also drei von vier Kindern, in ihrer Schule betreut — die meisten (186) an der Wilhelm-Hüls-Grundschule.

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