Hildener Ferienprojekt: Olympia kinderleicht

Der Elternbeirat versucht die Betreuungslücke bei i-Dötzchen mit einem Ferienangebot zu schließen — und gründet ein Olympisches Dorf.

Hilden. Nicht nur in London flackert das Olympische Feuer, nicht nur dort wurde ein Olympisches Dorf aufgebaut. Für die 21 Mädchen und Jungen zwischen vier und sechs Jahren, die in dieser Woche bei der Kinderolympiade in Hilden dabei sind, steht die Unterkunft in Form eines großen, weißen Zeltes neben dem Jugendzentrum am Weidenweg. Und mit ihrem Olympischen Feuer in der Hand — die Flamme aus gelber Pappe war zuvor mit einem imaginären Feuerzeug entfacht worden — flitzen sie durch die Sporthalle und eröffnen, angefeuert von der passenden Musik, ihre Olympiade.

Weil das Kindergartenjahr am 31. Juli endete und der Urlaub vieler Eltern nicht ausreicht, um ihre Kinder bis zum Beginn der Schule zu betreuen, hat der Jugendamtselternbeirat in diesem Jahr zum ersten Mal eine Ferienaktion organisiert.

Steffi Pauls, angehende Lehrerin und bereits ausgebildete Erzieherin, beaufsichtigt und trainiert mit vier weiteren Mitstreitern die kleinen Olympioniken: „Als erstes haben wir uns damit beschäftigt, was eine Olympiade ist, wofür die Ringe stehen und was es mit dem Olympischen Feuer auf sich hat“, sagt Steffi Pauls. Jedes Kind hat eine Fackel gebastelt, durch die man mit einem Holzstab die „Flamme“ nach oben schieben kann.

Im Laufe der Woche stehen beispielsweise Wettläufe, Diskusswerfen oder auch Balancieren auf dem Programm. Das Speerwerfen wird im Wald mit Stöcken geübt, die Geschicklichkeit am großen Klettergerüst auf dem Spielplatz gleich neben der Halle. „Aber es geht uns auch darum, zu zeigen, dass wir eine Mannschaft sind. Mit Ballspielen und Tänzen wollen wir das Gemeinschaftsgefühl stärken“, nennt die Betreuerin ein weiteres Ziel der Aktion.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Zelt, das für die kleinen Sportler und ihre Betreuer geliefert und hin und wieder von einem Eis zur Motivation gekrönt wird, ist Zeit zum Ausruhen. Zur Unterhaltung in den sportlichen Pausen stehen unterschiedliche Brettspiele und Bücher für die Kinder bereit. Zum Beispiel das Buch vom Pinguin, der sich über den angeblich schnellsten Schwimmer mit den Worten amüsiert: „1,22? Das schwimmt mein Großvater mit einer Flosse!“

„Aber alle sind heiß darauf, turnen zu gehen“, sagt lachend Steffi Pauls, bevor sie das von den Kindern ersehnte „wir sammeln uns wieder und gehen gemeinsam in die Sporthalle“, endlich ausspricht. „Machen wir noch mal das Indianerspiel?“, will Luisa wissen, als sich alle im Turndress in der Halle eingefunden haben. Erst aber steht Fangen auf dem Programm, und Timo ist stolz, zum ersten Fänger ernannt zu werden.

Für die kommende Woche, 26 Kinder werden dabei sein, hat sich der Waldpädagoge Franz Schnurbusch angekündigt. Er wird mit den Kindern einen Ausflug in den Wald mit anschließender Greifvogel-Show machen.

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