Hunde stellen Handtaschendieb

Ein 22 Jahre alter Dieb entriss einer 84-Jährigen die Handtasche. Zwei Hunde hielten ihn allerdings auf.

Hunde stellen Handtaschendieb
Foto: Michael Nacke

Hilden. Schwanzwedelnd stellt sich Joey vor seine Besucher. Alle wollen den „Helden von Hilden“ kennenlernen, wie einige Medien bereits titeln. Doch erst einmal ist Streicheln angesagt. Der zweijährige Australian-Shepherd genießt es sichtlich. Von der Aufregung, die noch einen Tag zuvor an diesem Ort herrschte, war bei ihm schon am Donnerstag nichts mehr zu spüren: Joey und die deutsche Schäferhündin Tara (6) haben am Mittwoch auf einem Feldweg, der von der Fuchsbergstraße abgeht, einen Handtaschenräuber gestellt.

Sie hielten ihn so lange in Schach, bis die Polizei eintraf und den Mann abführte. Tierärztin Iris Ellermeier ist stolz auf ihre Hunde: „Die haben einen guten Job gemacht“, sagt sie.

Für die Mitarbeiter des Hildener „Pfötchenhotel“ war es ein Schock. In Begleitung einer Frau betrat eine Seniorin mit blutenden Wunden im Gesicht die Empfangshalle. Nur wenige Meter entfernt war die 84-Jährige aus Haan gegen 13.50 Uhr von einem Mann überfallen worden. Der 22-jährige Hildener entriss der Seniorin auf der Oststraße ihre Handtasche. Dabei stürzte die Seniorin und verletzte sich. Der Dieb floh in Richtung Fuchsbergstraße.

Eine zufällig vorbeikommende Passantin führte die verletzte Frau zum nahegelegenen „Pfötchenhotel“. Tierarzthelferin Dana Müller rief die Polizei.

Schnell fand sich auch das restliche Team des Pfötchenhotels ein, darunter Tierärztin Iris Ellermeier, deren Praxis der Tierpension angeschlossen ist. Der Täter muss noch ganz in der Nähe sein, dachte sie, und schickte ihre Hunde los. Die Hunde sind zwar nicht auf Fährtensuche trainiert, „aber sie sind in Ausbildung“, sagt Ellermeier.

Die Hunde fanden den 22-jährigen Mann unweit des Pfötchenhotels. Er hatte sich an einem Feldweg im Gebüsch versteckt. Dort stellten die Hunde den Mann, ohne ihn anzugreifen. Knurren und Zähne fletschen reichten aus, um ihm Respekt einzujagen bis die Polizei kam.

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