Jugendzentrum: Weg für Jueck-Verkauf geebnet

Nachdem das Verwaltungsgericht einen Antrag der Bürgeraktion ablehnte, kann das Jugendzentrum voraussichtlich verkauft werden.

Hilden. Gebäude und Grundstück des am 1. Januar diesen Jahres geschlossenen Jugendtreffs Jueck an der Heiligenstraße können verkauft werden. Den Weg dazu hat das Verwaltungsgericht in Düsseldorf jetzt geebnet. Die Richter haben einen Antrag der Bürgeraktion abgelehnt, die mit einer einstweiligen Anordnung verhindern wollte, dass der am 31. Oktober gefasste Ratsbeschluss, das städtische Grundstück zu verkaufen, umgesetzt wird. Die Bürgeraktion hatte bemängelt, dass der Ratsbeschluss zum Verkauf des Jueck nicht in öffentlicher Sitzung gefasst worden ist, wie es ihrer Ansicht nach hätte geschehen müssen.

In diesem Hauptverfahren haben die Richter noch nicht entschieden. Das wird voraussichtlich noch zwei bis drei Monate dauern. Gleichwohl sieht Hildens erster Beigeordneter Norbert Danscheidt in dem Richterspruch „eine Vorwegnahme der Hauptsacheentscheidung“. Wenn das Gericht Bedenken bei der Rechtmäßigkeit gehabt hätte, so Danscheidt, „wäre das Urteil nicht so eindeutig ausgefallen“. Die Richter am Verwaltungsgericht bürden der Bürgeraktion zudem die Kosten des Verfahrens auf und setzen den Streitwert auf 10 000 Euro fest.

„Der Verkauf kann jetzt über die Bühne gehen“, sagt Danscheidt. 350 000 bis 400 000 Euro dürften damit in die Stadtkasse fließen. Das Geld ist auch schon im Haushaltsplanentwurf für das kommende Jahr veranschlagt. Wann genau das Gebäude abgerissen wird, steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass die derzeit noch im Jugendtreff untergebrachten Mitarbeiter des Jugendamtes im kommenden Jahr umziehen werden. Ein Teil zieht ins Bürgerhaus, der Großteil ins „Haus op de Bech“ an der Schwanenstraße. Dort bekommen auch das Jugend- und das Kinderparlament neue Geschäftsräume.

Dass das Jueck überhaupt verkauft wird, geht unter anderem auf das Gutachten der BSL Managementberatung zur langfristigen Sanierung des Haushaltes zurück. Das hatte die Stadt in Auftrag gegeben. Ein Ergebnis war, dass durch den Verkauf des Jueck nach Darstellung der Verwaltung dauerhaft 478 000 Euro eingespart werden könnten. Ein weiterer Grund ist der Zustand des Gebäudes, das dringend saniert werden müsste. Schließlich war auch das geringe Interesse an der Jugendeinrichtung ausschlaggebend. Nur etwa 15 Jugendliche hatten zuletzt das Jueck regelmäßig besucht.

Die Politik hat im März dieses Jahres im Haupt- und Finanzausschuss gegen die Stimmen von Bürgeraktion und Grünen den Verkauf beschlossen. Auf die folgende Ausschreibung meldeten sich zwei Interessenten. Die Politik entschied sich für einen Investor — und erhielt prompt ein verbessertes Angebot des Unterlegenen. Dennoch blieb die Ratsmehrheit bei ihrem ursprünglichen Favoriten, der jetzt mit der Stadt einen Notartermin vereinbaren kann.

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