Kniebachschiffer weiter in stürmischer See

Auch mit neuem Vorstand kehrt in der Karnevalsgesellschaft keine Ruhe ein.

Hilden. „Karneval von Herzen feiern“ wollte Schatzmeister Wolfgang Gronen nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Kniebachschiffer vor einer Woche. Dort musste ein neuer Vorstand gewählt werden, weil das komplette Präsidium bei der ordentlichen Mitgliederversammlung am 4. Januar nach internen Auseinandersetzungen zurückgetreten war. Damit sollte ein Schlussstrich unter die Streitereien gezogen werden.

Aber die Ruhe nach rauer See täuscht. Hinter den Kulissen rumort es noch gehörig. Dem neuen Vorstand weht wieder eine steife Brise ins Gesicht. Die Unterstützer des zurückgetretenen Vorstandes (Präsident Wolfgang Linse, Vize-Präsident Hans Schwan und Geschäftsführerin Isa Schwan) erneuern ihre Vorwürfe gegen Schatzmeister Gronen und Klaudia Schätzler, Leiterin des Tanzcorps, die „dem Rest-Vorstand keinen Einblick in die Vereinskasse geben wollten“.

„Alles Lügen“, sagt Ralf Schätzler, dem vorgeworfen wird, dass unter seiner Präsidentschaft „mehrfach gegen die Satzung des Vereins verstoßen wurde“. Die besagt unter anderem, das Ausgaben von mehr als 1500 Euro von der Mitgliederversammlung genehmigt werden müssen. Dies sei nicht geschehen. Dem hält Schätzler entgegen, dass der Vorstand „eine genaue Kostenaufstellung der Einnahmen und Ausgaben bekommen hat“.

„Wir haben alle Vorwürfe widerlegt“, sagt Klaudia Schätzler. Es sei „eine Unterstellung, dass wir uns nicht gerechtfertigt haben sollen“, sagt sie. Die Kasse sei ordnungsgemäß geprüft worden, und es hätte keine Beanstandungen gegeben. Dem widersprechen die Kritiker, und behaupten, es habe nicht im Interesse des Tanzcorps gelegen, „Transparenz in die finanzielle Situation des Vereins zu bringen“.

Die Kritiker sprechen von einer „Übernahme der Gesellschaft Kniebachschiffer durch das Tanzcorps“ und berufen sich unter anderem auf das Kündigungsschreiben von Ex-Präsident Werner Friese vom 17. Januar: „Meine Teilnahme an der letzten Mitgliederversammlung hat bei mir eine tiefe Betroffenheit ausgelöst. Die Form der Auseinandersetzung, die geprägt war von gegenseitigen Beschimpfungen und Streit, Verhöhnungen und Respektlosigkeit machten für mich deutlich, dass es hier nicht mehr um die strittige Sache ging, sondern vielmehr um die Befriedigung von Machtgelüsten Einzelner.“

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