Lärmschutz ist auf dem Weg

Politik hat den Aktionsplan für Hilden beschlossen.

Hilden. Lärm macht krank. Darum sollen die Städte in einem Lärmaktionsplan festlegen, welche Maßnahmen sie von der Landesregierung fordern, um ihre Bürger vor Verkehrslärm zu schützen. Den Aktionsplan für Hilden hat der Stadtentwicklungsausschuss jetzt auf den Weg gebracht.

Grundlage ist die Umgebungslärmmessung des NRW-Umweltministeriums. Darin sind für Hilden neben den Autobahnen 3 und 46 auch die Berliner-, Walder- und Klotzstraße sowie die Eisenbahntrasse zwischen dem Bahnhof und Düsseldorf als besonders laut aufgelistet. Neben Lärmschutzwänden entlang der Autobahn 3 und der Eisenbahntrasse will die Stadt die Anwohner durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung (Klotzstraße) und eine Verkleinerung der Fahrbahnbreite (Walder Straße) zumindest etwas vom Straßenlärm entlasten.

Nicht in den Aktionsplan aufgenommen wurde die Autobahn 46. Die wird zwar pro Jahr von rund 37,9 Millionen Fahrzeugen befahren, in unmittelbarer Nähe wohnen aber zu wenige Anwohner, um in die erste Plan-Stufe aufgenommen werden zu können. Unter dem Lärm der A 46 leiden vor allem die Erkrather. Die können die Fernstraße allerdings nicht in ihren Aktionsplan aufnehmen, da sie auf Hildener Stadtgebiet liegt.

Deshalb hatte die Erkrather Verwaltung in Hilden nachgefragt, ob ein gemeinsames Vorgehen möglich wäre. Dies könnte mit einem Sonderlärmaktionsplan geschehen, den die Städte Hilden, Haan und Erkrath gemeinsam aufstellen. Die Umsetzung würde aber wahrscheinlich erst in die zweite Plan-Stufe einfließen, die im Jahr 2013 beginnt.

Bis dahin wollten die Ausschussmitglieder allerdings nicht warten. Deshalb wird für die kommende Sitzung des Fachausschusses eine Resolution an den Verkehrsminister vorbereitet. Damit möchte der Stadtrat die Forderung nach mehr Lärmschutz unterstützen, die mehr als 10 000 Bürger in den drei betroffenen Städten unterschrieben haben. Allein 3200 Unterzeichner kommen aus Hilden.

Außerdem soll im Haushalt 2012 ein Betrag eingestellt werden, um — analog zu Erkrath — ein Lärmgutachten für die A 46 zu erstellen. Das Erkrather Gutachten abzuwarten, wie es die Verwaltung vorgeschlagen hatte, lehnte der Ausschuss ab. Allerdings wird der Haushaltsposten zunächst mit einem Sperrvermerk versehen, um noch einmal beraten zu können, wenn die Kosten feststehen.

Um das Thema Straßenlärm ging es auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt: Anwohner der Straße Auf dem Sand fordern, ihre Straße zwischen Gerresheimer- und Herderstraße für Lastwagen über 3,5 Tonnen zu sperren. Der Beschluss über den Antrag wurde in die nächste Sitzung vertagt, wo er zusammen mit einem SPD-Antrag beraten wird.

In Abstimmung mit den Anwohnern hatten die Sozialdemokraten drei Maßnahmen vorgeschlagen, von denen zwei eine breite Mehrheit finden könnten: Auf dem Wegweiser am Ortseingang soll der Verkehr in Richtung Gewerbegebiet Nordwest über den Westring ausgeschildert werden. Außerdem sollen die zwölf Parkplätze auf der nördlichen Straßenseite zwischen Aldi-Ei und Herderstraße zunächst für ein halbes Jahr aufgehoben werden. Strittig ist noch der Punkt, dort Tempo 30 auszuweisen.

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