Polizei überprüft Leute, die den Koran verteilen

In Hilden haben Personen mit religiösen Schrift geworben. Es gibt keine Hinweise, dass es sich um Salafisten handelt, teilte die Stadt mit.

Hilden. Vor dem Rathaus-Center in der Fußgängerzone ist am Samstag an einem Stand der Koran verteilt worden. „Wie kann das sein“, sorgt sich Ute Stöcker und informierte das Ordnungsamt: „Wollen wir Wuppertaler oder Solinger Verhältnisse in Hilden“?

Der Stand war als Informationsveranstaltung ordnungsgemäß angemeldet, betont Michael Siebert, Leiter des Hildener Ordnungsamtes: „Von einer „Einzelperson“, die nicht aus Hilden komme. Dass es sich um mutmaßliche Salafisten gehandelt habe, könne er „nicht bestätigen“.

Ordnungsrechtlich sei die kostenfreie Verteilung des Korans nicht zu beanstanden. Polizei und Staatsschutz seien vom Ordnungsamt aber im Vorhinein informiert worden. „Wir haben die Personen am Stand überprüft“, bestätigt Frank Bauernfeind, Leiter der Hildener Polizeiwache: „Wir haben nichts Verdächtiges festgestellt.“

Die Verfassungsschutzbehörden sehen im Salafismus eine extremistische Ideologie, die versucht, durch intensive Propaganda die deutsche Gesellschaft entsprechend ihrer Vorschriften für den Islam zu missionieren.

Führende Mitglieder des vom Verfassungsschutz beobachteten Vereins „Einladung zum Paradies“ hatten 2010 vor Jugendlichen des Marokkanischen Kulturvereins Vorträge gehalten. Vorsitzender Mohamed Bouziani hatte davon nach eigener Aussage nichts gewusst. 2007 war der bekannte Salafist Pierre Vogel dort zu Gast.

Erst kürzlich demonstrierten auf Anstoß der katholischen Gemeinde alle christlichen und islamischen Gemeinden in Hilden gemeinsam „Hand in Hand“ mit einer Kette der Solidarität und unter Glockengeläut gegen den Terror und die Gewalt der Milizen des „Islamischen Staates“ im Nahen Osten und für Toleranz und Frieden.

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