Säure-Opfer dauerhaft entstellt?

Ärzte haben die 20-jährige Hildenerin am Mittwoch auf bleibende Folgen des Anschlags vom vergangenen Samstag untersucht.

Hilden. Der Säureanschlag am Albert-Schweitzer-Weg erschüttert noch immer die Gemüter. Die 20-jährige Hildenerin, der am Samstag gegen 11 Uhr Schwefelsäure ins Gesicht gesprüht wurde, wird weiter im Krankenhaus behandelt. Lebensgefahr besteht nach Angaben der Polizei nicht.

Für Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine rechtsmedizinische Untersuchung angesetzt. „Wir brauchen nähere Erkenntnisse zu den Verletzungsfolgen der Tat“, sagt Staatsanwalt Ralf Herrenbrück. Untersucht werden eine mögliche Erblindung auf einem Auge sowie eine dauerhafte Entstellung des Gesichts der 20-Jährigen.

Mit einer derartigen Tat hat es Herrenbrück bisher noch nie zu tun gehabt. „Ich kann mich erinnern, dass zweimal Opfer mit Benzin übergossen und dann angezündet wurden. Aber ein anderer Säureanschlag im Bereich der Staatsanwaltschaft Düsseldorf ist mir nicht bekannt“, sagt er.

Die junge Frau mit türkischen Wurzeln hatte am Samstag die Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus geöffnet, weil ein Unbekannter dort geklingelt hatte. Nachdem er die 20-Jährige angegriffen hatte, flüchtete der Täter. Auch die Großmutter des Opfers wurde durch die Flüssigkeit leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

Eine achtköpfige Ermittlungskommission der Kreispolizeibehörde in Mettmann unter der Leitung von Kriminaloberrätin Petra Kaufmann konnte noch am gleichen Tag einen Verdächtigen festnehmen: ein 22 Jahre alter ehemaliger Lebensgefährte des Opfers. Der Langenfelder mit türkischen Wurzeln hat laut Polizei bei der Vernehmung eingeräumt, einen 18-jährigen Langenfelder zu der Tat angestiftet zu haben. Er wurde ebenfalls festgenommen. Gegen beide Männer wurde Haftbefehl erlassen.

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