Schüler machen Radio - „Bonni FM“ ging auf Sendung

Das Bonni-Radio ist mit einem Beitrag über die Pubertät auf Sendung gegangen.

Hilden. „Bonni FM“ ist auf Sendung gegangen. Ein lokaler Radiosender präsentierte am Mittwochabend 45 Minuten lang das Ergebnis wochenlanger Arbeit von 28 Schülern des Differenzierungskurses Deutsch-Sozialwissenschaften vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium.

„Es ist total cool, dass diese Sendung schließlich offiziell ausgestrahlt wird“, sagt Hanna Hankel (15), und Klara Denkhaus (15) ergänzt: „Dass man sich selbst im Radio hören kann, ist natürlich total groß. Man sieht ein Ergebnis — und wofür man so lang gearbeitet hat. Das ist der Unterschied zu vielen anderen Kursen.“ In ihrer Sendung ging es um ein Thema, bei dem sich die Schüler selbst als Experten bezeichnen können: „Pubertät oder die Zeit, wenn Eltern schwierig werden“. Diskutiert wurde dabei über das erste Mal, Alkohol, Drogen, Stress mit Eltern und Stimmungsschwankungen.

Unterstützt wurden die Jugendlichen bei ihrer Sendung von der Hörfunkredakteurin und Medientrainerin Jessica Strathmann-Behr. Gefördert vom Landesamt für Medien versucht sie seit 2006, die Medienkompetenz von Schülern zu steigern. Da sie ihr Abitur selbst am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium gemacht hat, war es ihr ein besonderes Anliegen, auch dort auf Sendung zu gehen: „Ich habe den Direktoren den Vorschlag unterbreitet, Radio als Unterrichtsfach aufzunehmen, und ihnen das Projekt erklärt. Die Schule war dann sofort begeistert.“

Und das Ergebnis kann sich sehen beziehungsweise hören lassen. Strathmann-Behr war überrascht, „wie offen die Schüler über private Dinge gesprochen haben. Grundsätzlich ist aber natürlich jedes Thema interessant, das sich die Schüler selbst praktisch erarbeiten können.“

Seit dem laufenden Schuljahr ist die nächste neunte Klasse des Differenzierungskurses an den Start gegangen, und die „erfahrenen“ Mädchen können ihren Nachfolgern nur raten, ähnlich euphorisch an die Aufgabe heranzugehen. Neumann: „Man kann so viel lernen und ist in alle möglichen Bereiche eingebunden.“ Darüber hinaus werde auch die Persönlichkeit gestärkt, wie Hanna Hankel sagt: „Das Selbstbewusstsein steigt auf jeden Fall. Vor allem für eher schüchterne Schüler ist das eine große Chance.“

Dass die Arbeit fruchtet, können die Schüler nur bestätigen. Hannah Neumann (14) wird beispielsweise demnächst ein zweiwöchiges Praktikum in einer Hörfunkredaktion absolvieren: „Es hat total Spaß gemacht und war sehr interessant. Ich will da nun auf jeden Fall am Ball bleiben“, sagt sie.

Auch die Wilhelmine-Fliedner-Realschule hat seit diesem Jahr Radio als Unterrichtsfach aufgenommen. In den nächsten Wochen dürfte sich auch entscheiden, ob der Traum vom eigenen Schulradio endlich Realität wird. Dafür wären dann noch einige Umbaumaßnahmen im bereits existierenden, provisorischen Tonstudio in der Schule vorzunehmen.

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