Schweitzer-Gelände: Hildens strittigstes Bauvorhaben

Am 17. Dezember entscheidet der Rat, ob auf dem Schweitzer-Gelände gebaut werden kann.

Schweitzer-Gelände: Hildens strittigstes Bauvorhaben
Foto: Google Earth

Hilden. Im dicht besiedelten Hilden wird über Bauvorhaben gerne und lang gestritten. Die Pläne für das Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule sind zweifellos das umstrittenste Bauvorhaben in der Stadt. Kein anderes Projekt bewegt die Einwohner derzeit mehr. 384 Bürger haben bei der ersten Offenlage 2013 Einwände vorgebracht, 151 bei der zweiten 2014.

Die Initiative „Grüne Lunge für Hilden-Süd“ hat 1530 Unterschriften gegen eine Bebauung mit bis zu 145 Wohneinheiten gesammelt. Ebenso zahlreich sind die Befürworter: Der Senioren- und Behindertenbeirat haben im vergangenen Jahr 304 und in diesem Jahr 1379 Unterschriften für den Bau von bezahlbaren und barrierefreien Wohnungen für junge Familien und alte Menschen auf dem Schweitzer-Areal zusammengebracht. 168 Interessenten haben sich auf eine vorläufige Liste aufnehmen lassen.

18 Firmen/Bauträger, 147 private Bauherren/Käufer (davon 44 aus Hilden), drei private Projektgruppen für Mehrgenerationen- Senioren-, Behindertenwohnen. 123 Familien wollen ein Grundstück für ein Einfamilienhaus, 50 würden auch eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus nehmen.

In der kommenden Woche fällt eine wichtige Vorentscheidung. Der Stadtentwicklungsausschuss berät am 19. November über den Satzungsbeschluss — das ist der letzte Schritt bei der Aufstellung eines Bebauungsplans. Ohne Bebauungsplan kein Baurecht.

Zuvor müssen die Stadtverordneten die zahlreichen Einwendungen und Bedenken gegen das Vorhaben abwiegen. Die Verwaltung hat aufgrund der Anregungen einige Punkte überarbeitet. Grundsätzliche Bedenken gab und gibt es aber nicht. Jetzt ist die Politik am Zug. SPD, CDU, Grüne und FDP haben noch vor der Kommunalwahl im April die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen. Allianz und Bürgeraktion waren dagegen. Vor der Kommunalwahl war die Allianz mit zwölf Mandaten die zweitstärkste Fraktion im Rat, danach waren es nur noch drei. Nach dem Austritt von Ralf Bommermann ist die Allianz auf zwei Sitze geschrumpft. Auch die Bürgeraktion gehört zu den Verlierern der Kommunalwahl. Sie büßte eines ihrer vier Mandate ein.

Die Befürworter einer Bebauung des Schweitzer-Areals verfügen also über eine sichere Mehrheit im Rat. Ihre Zustimmung im Rat am 17. Dezember darf als sicher gelten. Nach der Genehmigung der ebenfalls nötigen Flächenplan-Nutzungsänderung könnte der Bebauungsplan voraussichtlich im Frühjahr 2015 rechtskräftig werden, hofft Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

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