Verkauf des alten Segelflug-Hangars am Kesselsweier

Segelflieger der Luftsportgemeinschaft Kesselsweier sind zuversichtlich, ihren alten Hangar im Februar verkaufen zu können.

Hilden. Das verwinkelte Anwesen am Sandbach sieht wie ein Bauernhof aus. Dabei wartet eingekuschelt am Wäldchen nahe der Siedlung Kesselsweier ein kleines, aufgegebenes Flughafengebäude auf einen neuen Besitzer. Von der Straße vor der Halle aus sind es nur wenige Schritte den Hügel hinauf bis zu einer langgestreckten, freien Fläche in der Heide — dem früheren Flugfeld des Segelflugplatzes.

Vor mehr als drei Jahren war dort der letzte Start. Piloten und Flugzeuge der Luftsportgemeinschaft Kesselsweier sind längst beim Nachbarverein in Langenfeld-Wiescheid untergekommen. Der Verkauf der alten Liegenschaft in Hilden ist aber immer noch nicht abgeschlossen.

„Wir haben Interessenten. Bis zum Februar wird es sich entscheiden“, sagt der Vereinsvorsitzende Elmar Weischede. Bezüglich der Umweltschutzauflagen stehe er in Kontakt mit der Stadt. „Der Knackpunkt ist die Halle“, sagt Weischede. Der Backsteinbau ist eine aufwendige Konstruktion, die Platz für Segelflugzeuge und die dazugehörigen Anhänger bietet. Der Bau sei gut für einen kleinen Betrieb nutzbar.

Allerdings liegt das Grundstück im Landschaftsschutzgebiet. Die Bauten könnten für einen neuen Besitzer schwer zu nutzen sein, denn Gewerbe ist dort nur eingeschränkt erlaubt: „Es darf nicht zu viel Verkehr entstehen“, sagt Weischede. Eine Kanzlei könne sich dort wohl ansiedeln, eine Kinderarztpraxis aber nicht. „Ein Interessent hatte eine tolle Idee mit Pferden, aber das ging absolut nicht. Da wäre zu viel Besucherverkehr gewesen“, sagt Weischede.

„Eine private und geringe gewerbliche Nutzung wäre sicher möglich“, sagt Norbert Danscheidt, Erster Beigeordneter der Stadt. Eine kleine Werkstatt könne darunter fallen. Auf Lärm sei aber zu achten, sagt Daniela Hitzemann, Pressesprecherin des Kreises: „Wünschenswert wäre eine landwirtschaftliche Nutzung.“ Auf dem früheren Flugfeld könnten möglicherweise Tiere gehalten werden. Derzeit wird die Fläche laut Verein frei gehalten, indem ein benachbarter Landwirt regelmäßig mäht.

Seit zwei Jahren verhandelt Weischede bei jeder neuen Anfrage mit den Behörden, spricht mit der Stadtverwaltung und der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises. Im vergangenen Sommer hatten sich Vereinsmitglieder verärgert über die vielen nötigen Diskussionen geäußert. „Inzwischen kann ich die Angebote schon ein bisschen filtern“, sagt der Vorsitzende.

Der Verein muss das Gelände auf jeden Fall verkaufen. Vorher kann aus den Luftsportgemeinschaften Kesselsweier und Erbslöh in Langenfeld kein neuer, gemeinsamer Verein entstehen. Denn das Vermögen der Langenfelder soll durch den Besitz der Liegenschaften in Hilden nicht belastet werden.

„Wenn wir das Haus los sind, macht das Fliegen wieder Spaß“, hatte Hans-Joachim Knops vom Vereinsvorstand vor einem dreiviertel Jahr der WZ gesagt. Im März beginnt die neue Segelflug-Saison. „Ich bin zuversichtlich, dass es jetzt klappt“, sagt Weischede.

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