Wird Gaststätte zur Spielhalle?

Eine entsprechende Anfrage für den „Hubertus-Keller“ liegt bereits vor.

Hilden. Was wird aus dem „Hubertus-Keller“ an der Schulstraße? Zieht dort Einzelhandel ein? Gibt es künftig Büros, wird daraus ein Café, bleibt die Traditionsgaststätte weiter ein Hotel-Restaurant?

Oder — und das ist die Frage, die seit der Schließung vor etwa zwei Monaten Politik und Verwaltung in erster Linie beschäftigt: Wird aus dem ehemaligen Lokal eine Spielhalle?

„Es gibt jedenfalls eine konkrete Anfrage“, sagt Andreas Trapp, Leiter des Bauverwaltungs- und Bauaufsichtsamtes, auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung. „Planungsrechtlich steht einer solchen Nachfolgelösung auch nichts im Wege. Dieser Innenstadtbereich ist sogenanntes Kerngebiet — und somit könnte eine Spielhalle dort durchaus einziehen“, sagt Trapp.

Allerdings sind sowohl Politik als auch Stadtverwaltung von dieser Idee nicht begeistert. Zumal es bereits mehrere Spielhallen in der Innenstadt gibt, teilweise nur einen Steinwurf von der Schulstraße entfernt.

Etwa an der Schwanenstraße oder in der Marktpassage, die gerade einmal 180 beziehungsweise 200 Meter entfernt sind. Hinzu kommen derartige Einrichtungen an der Post-/Ecke Benrather Straße sowie am Mühlenhof, wo gleich zwei Spielhallen ansässig sind.

„Ein bisschen viel“, findet der stellvertretende Leiter des Planungsamtes, Lutz Groll. Auch Bürgermeister Horst Thiele, so Groll, sei über die Anfrage nicht sonderlich erfreut. „Ich kann mir dort jede andere Kerngebietsnutzung vorstellen“, sagt Groll. Büro, Geschäft oder Café — alles sei besser als eine Spielhalle.

Wie Trapp weiter ausführt, werde derzeit auf eine Entscheidung des Landtags gewartet, der sich aktuell mit den Konzessionen von Spielhallen beschäftige. Dabei gehe es unter anderem um die Konzentration dieser Einrichtungen sowie den Schutz von Kindergartenkindern und Schülern. Eine Entscheidung sei wohl bis Dezember zu erwarten.

Aber bereits jetzt, so Trapp, werde von städtischer Seite eine Änderung des Aufstellungsbeschlusses für eine entsprechende Bebauungsplanänderung vorbereitet. Sie werde im nächsten Stadtentwicklungsausschuss am 14. November auf der Tagesordnung stehen.

„Natürlich ist das Ganze eine politische Entscheidung“, sagt Trapp, der aber davon ausgeht, dass dem Ansinnen des Spielhallen-Betreibers nicht stattgegeben werde.

Der „Hubertus-Keller“ selbst bietet derweil für Passanten einen trostlosen Anblick. Zur Schulstraße hin ist im Fenster lediglich ein einziger, traurig wirkender Kerzenständer mit drei weißen Kerzen zu sehen.

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