Wolfgang Hamann Stiftung will Kindern helfen

Wolfgang Hamann hat sich mit seiner Stiftung zum Ziel gesetzt, Kindern aus einkommensschwachen Familien zu helfen.

Hilden. „Privat wie geschäftlich hatte ich viel Glück und Erfolg“, fasst Wolfgang Hamann kurz und knapp zusammen. Um von diesem Segen anderen, die nicht so sehr auf der Sonnenseite des Lebens stehen, etwas abzugeben, gründete Hamann im Juli 2005 die nach ihm benannte Stiftung.

„Ich hatte immer den Wunsch, zu helfen und Not zu lindern“, sagt der 75-Jährige. Aber so lange er berufstätig war, fehlte dem Hildener dazu die Zeit. „Also spendete ich.“ Bedacht wurden Institutionen wie Kinderkrebskliniken oder das Friedensdorf in Oberhausen.

Ende 1997 verkaufte der damals 61-Jährige sein Logistik-Unternehmen. Die „gefühlte Verpflichtung“, aber auch der damals stark debattierte „durchaus diskussionswürdige Umgang mit Spendengeldern“ — ins Gerede waren damals Vorgehensweisen bei Unicef gekommen — gaben den Impuls, die Wolfgang Hamann Stiftung ins Leben zu rufen. Kein Cent, so betont er, würde für Verwaltung oder Ähnliches investiert, alles kommt Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien zugute.

„Natürliche Begabungen oder Hobbys, die die Persönlichkeit des Heranwachsenden festigen, sollen gefördert werden.“ So wird unter anderem das Frühstück an einer Grundschule in Monheim ebenso wie eine Ferienfreizeit der evangelischen Kirche und immer wieder das Friedensdorf (mit-)finanziert. Besonders stark ist das Engagement im musikalischen Bereich, denn „der größte Fehler im meinem Leben ist: Ich kann kein Instrument spielen.“

Anders als Trompeterin Cinzia. Auf die zwölfjährige Realschülerin wurde die Stiftung durch Vermittlung der Musikschule und deren Leiter Karl Hentschel aufmerksam. „Seit sechs Jahren wurden durch die Stiftung etwa zehn Kinder gefördert“, sagt Karl Hentschel. In dieser Zusammenarbeit geht es darum, so etwas wie Starthilfe zu geben und nicht Karrieren zu formen.

Letzteres kommt aber auch vor. Auf den „sehr begabten“ Pianisten Alexandr („ein musikalischer Glücksfall“) wurde er durch einen „Justizbeamten, der in seiner Freizeit Migranten hilft, die deutsche Bürokratie zu meistern“ aufmerksam. Seit nunmehr fünf Jahren wird der Gymnasiast gefördert.

Neben der Schule ist er inzwischen Jungstudent an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. „Eigene Konzerte gebe ich noch nicht. Aber einmal pro Semester muss ich vorspielen, damit meine Fortschritte überprüft werden können“, sagt der mehrfach erfolgreiche Jugend-musiziert-Teilnehmer.

„Ich führe keine Statistik“, weist Wolfgang Hamann Fragen nach konkreten Zahlen, wie viele Jugendliche mit welchen Summen gefördert wurden und werden, zurück. Der Etat sei begrenzt, denn das Stiftungskapital rekrutiert sich aus dem Grundstock, dessen Erträgen und Spenden. „An Geburtstagen machen wir uns im Freundeskreis schon lange keine Geschenke mehr. Stattdessen kommt das Geld der Stiftung zugute.“

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