Zahnmanufaktur im Gewerbepark-Süd

In der Zahnmanufaktur im Gewerbepark-Süd hat Handarbeit einen hohen Stellenwert.

Hilden. Jung, dynamisch, erfolgreich — zumindest zwei dieser Attribute treffen auf Michael Weichenthal zu. Mit 46 Jahren gehört er nicht mehr zur jüngeren Garde. Dynamisch, erfolgreich und jung ist hingegen das von ihm geleitete Unternehmen: „die Zahnmanufaktur“ im Gewerbepark-Süd, Hofstraße 64. Am 1. Juli 2011 übernahm er als Gesellschafter das im August 2009 gegründete Unternehmen mit heute zwölf Mitarbeitern.

Anfangs wurde ein Umsatz von rund einer halben Million Euro erzielt, „für 2014 streben wir die Million an“, sagt Weichenthal.

Im alten Kesselhaus des Gewerbeparks hat die Zahnmanufaktur ihr Domizil gefunden. Dort hat schon einmal eine unternehmerische Erfolgsgeschichte begonnen. Bevor Weichenthal dort einzog, stellte die Firma „Black Noise“ dort Ventilatoren für Computer her. Dieses Unternehmen entstammt dem Gründerzentrum im Gewerbepark und hat mittlerweile größere Räume im Gewerbegebiet an der Giesenheide bezogen.

Individueller Zahnersatz ist das Metier des Unternehmens, das Zahnärzte mit Kronen, Brücken und Gebissen aus Goldlegierungen und Nicht-Edelmetallen beliefert. Auch das neu auf den Markt gekommene Silikat Zirkon wird in der Zahnmanufaktur verarbeitet. „Das sieht aus wie Keramik und ist hart wie Metall“, sagt Weichenthal.

Trotz des Einsatzes von modernster Computertechnik hat die Handarbeit in der Zahnmanufaktur einen hohen Stellenwert. Die von den Zahnärzten geschickten Abdrücke werden maschinell aufgebaut, die Verblendung (der Überzug aus Keramik) wird von Hand mit einem Pinsel aufgetragen. „Das geht schneller“, sagt Weichenthal.

Um den genauen Farbton zu treffen, müssen nämlich mehrere Keramikschichten aufgetragen werden. Knifflig ist das vor allem bei den beim Sprechen und Lachen sichtbaren Schneidezähnen. „Das Schwierigste ist ein einzelner Frontzahn“, sagt Weichenthal.

Sein Start in die Selbstständigkeit fiel mit dem Umzug seines Kollegen Jürgen Pallasdies von Langenfeld nach Hilden zusammen. Auch er hat sich mit seinem Unternehmen im alten Kesselhaus niedergelassen.

Beide kennen sich seit mehr als 20 Jahren und arbeiten oftmals zusammen. Sie teilen sich die Maschinen und helfen sich gegenseitig bei Überkapazitäten. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn eine klare Regel eingehalten wird: „Der Kunde des Kollegen ist unantastbar“, sagt Weichenthal.

Das dynamische und erfolgreiche Wachstum des jungen Unternehmens wird sich in naher Zukunft auch auf die Mitarbeiterzahl auswirken. Weitere Neueinstellungen sind geplant. Zudem kommt in Kürze erstmals ein Auszubildender in den Betrieb. Und Platz für Praktikanten gibt es auch.

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