Im Kreis leben 50.000 Ausländer

Jeder Vierte der insgesamt 496.000 Menschen im Kreis Mettmann besitzt einen Migrationshintergrund.

Kreis Mettmann. Früher wurden sie Gastarbeiter oder Ausländer genannt, heute heißen sie Menschen mit Migrationshintergrund. Denn die simple Definition, Ausländer seien Leute mit einem nicht-deutschen Pass, greift schon längst nicht mehr. Mittlerweile gibt es viele, die ihre Wurzeln in anderen Ländern und Kulturen haben, aber einen deutschen Pass besitzen.

Vor allem nachgeborenen Generationen fühlen sich hier heimisch und ihren Herkunftsländern entfremdet. Bei deren Eltern- und Großeltern-Generation sieht das noch anders aus: Sie sind stolz auf ihre Herkunft, ein anderer Pass als der ihres Heimatlandes wäre kaum vorstellbar.

Der Begriff "Menschen mit Migrationshintergrund" umfasst folglich Menschen ohne eigene Zuwanderungsgeschichte, da es meistens die Eltern waren, die aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen sind. Aber auch (Spät-)Aussiedler, die aus den osteuropäischen Ländern als Deutsche nach Deutschland gekommen sind, zählen dazu.

So liegt es auf der Hand, dass es weit mehr Menschen mit Migrationshintergrund gibt als Ausländer: Der Ausländeranteil im Kreis Mettmann liegt aktuell bei rund zehn Prozent, dagegen haben 25 Prozent aller 496.000 Kreis-Bewohner einen Migrationshintergrund. Dieser Anteil liegt über dem Landes- (21Prozent) und Bundesdurchschnitt (18 Prozent).

Ein Blick in die "Hitliste" der Nationalitäten der knapp 50000 Ausländer im Kreis birgt so manche Überraschung. Dass die Türkei (14229), Italien (5242) und Griechenland (3491) als Herkunftsländer die Spitzenplätze einnehmen, war zu erwarten. Aber wer hätte Marokko (1718) hinter Polen (3170) auf Platz fünf vermutet?

Oder die Plätze zehn und 13: Niederlande (1178) und Österreich (954), die weit vor Portugal, Kasachstan und Jugoslawien rangieren. Einen britischen und französischen Pass haben immerhin 710 beziehungsweise 582 Menschen im Kreisgebiet. Und sogar 317 US-Bürger sind hier gemeldet.

Die Gründe für deren Hiersein dürften einerseits im geschäftlichen, andererseits im familiären Bereich zu finden sein. "Dass sie im Alltagsbild nicht auffallen, zeigt, wie gut sie integriert sind", sagt Kreis-Sprecherin Daniela Hitzemann scherzhaft.

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