Immobilienmesse Expo-Real: Reden für den Millionen-Deal

Hektarweise Gewerbeflächen versuchten die Bürgermeister in München an finanzstarke Projektentwickler zu bringen.

Kreis Mettmann/München. Menschen drängen sich in Halle 1B der Messe München. Sie stehen an Tischen, reden, trinken Kaffee, Wasser oder Sekt. Manche verschwinden für vertrauliche Gespräche in Séparées. Der ein oder andere zückt Baupläne aus seinem Aktenkoffer. Aus Boxen ertönt Musik diverser Werbefilme, mit der Städte und Kreise auf sich aufmerksam machen wollen.

Die Geräuschkulisse ist immens auf der Expo-Real, Europas größter Messe für Gewerbeimmobilien. Auch am Stand des Kreises Mettmann herrscht drei Tage lang Hochbetrieb.

Etliche Investoren und Projektentwickler haben Termine mit Bürgermeistern und Wirtschaftsförderern vereinbart. In vielen Gesprächen geht es um Verhandlungen für Millionenprojekte wie dem Shopppingcenter, das in Velbert gebaut werden soll.

Claudia Panke, Bürgermeisterin von Wülfrath, nach einem Gespräch mit einem interessanten Investor

Zum elften Mal ist der Kreis mit seinen Städten dabei und einer von 1500 Ausstellern. 50 000 Euro lässt der Kreis sich den Expo-Auftritt kosten. Die Städte beteiligen sich an der Finanzierung, indem sie Sponsoren suchen. Geld, das laut der Bürgermeister und Wirtschaftsförderer gut investiert ist.

„Nicht hier zu sein, wäre ein fataler Fehler“, sagt Mettmanns Bürgermeister Bernd Günther, der sich auf der Expo mit den Investoren von Phoenix developement getroffen hat, um mit ihnen noch einmal über das Einkaufszentrum Kö-Galerie zu sprechen.

Für Mettmann ein wichtiges Projekt — und damit auch der Termin bei der Expo. Immerhin geht es um ein Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro. Zudem will die Kreisstadt 109 000 Hektar Gewerbefläche an den Mann bringen.

Wülfrath hat 271 000 Quadratmeter anzubieten. „Wer bei uns bauen will, muss sich allerdings auf topographische Besonderheiten einstellen“ sagt Bürgermeister Claudia Panke und spielt damit auf die hügelige Landschaft in und um Wülfrath herum an. „Nichtsdestotrotz habe ich ein Gespräch mit einem Investor gehabt. Und es knistert sehr.“

Wie die Interessenlage bei den Investoren tatsächlich aussah, war schwer zu erfahren. Aber alle Bürgermeister betonten, dass es sehr vielversprechende Gespräche gegeben haben soll. Das mag den Beobachter irritieren, rechnet er doch mit konkreten Vertragsabschlüssen.

„Doch darum geht es hier nicht. Das ist keine Verkaufsmesse. Es geht um die Netzwerkpflege“, sagt Landrat Thomas Hendele. Und Kreis-Wirtschaftsförderer Dirk Haase ergänzt: „Es kann Jahre dauern, bis ein Projekt realisiert wird. Bis dahin werden viele Gespräche geführt.“

So ist gewiss: Auch im kommenden Jahr wird der Kreis mit seinen zehn Städten wieder bei der Expo Real mit dabei sein.

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