A3-Anschlussstelle: Händler beklagen Einbußen

Wegen der Arbeiten an der A3-Anschlussstelle bleiben viele Kunden weg. Für Ärger sorgt das Bau-Tempo.

A3-Anschlussstelle: Händler beklagen Einbußen
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Uwe Othengrafen, Imbissbetreiber an der B 229 in Wiescheid, ist zurzeit nicht zum Lachen zumute. Seit die A-3-Anschlussstelle umbaubedingt gesperrt und der sonst dichte Verkehrsstrom oberhalb der Baustelle zu einem Rinnsal verkümmert ist, seit drei Monaten also, ist sein Frühstücksgeschäft drastisch eingebrochen. „70 Prozent derjenigen, die sich sonst bei mir mit Leberkäse, Rührei und anderem stärken, bleiben jetzt weg“, seufzt der 48-Jährige.

Blickt er Richtung Baustelle, packt ihn die Wut. „Wenn dort fünf Mann arbeiten, dann ist das schon viel. Freitags ist um spätestens 14 Uhr Feierabend. Warum wird hier nicht in zwei Schichten sechs Tage die Woche reingehauen? Das ist doch eine Hauptverkehrsader“, schimpft Othengrafen.

Der „Curry 88“-Besitzer steht nicht allein mit seinem Unmut. Kioskinhaberin Elvire Zelter hat nach eigenem Bekunden „50 Prozent Umsatzeinbußen“. „Das Mindeste wäre, dass die Verantwortlichen von Stadt und Land mal das Gespräch mit uns suchen. Aber es kommt ja keiner“, sagt sie.

Andrea Jahnke von der Bäckerei Paaß hat bereits eine von vier Mitarbeiterinnen entlassen und bei zweien die Stundenzahl kürzen müssen: „Wir leben vor allem vom Verkauf belegter Brötchen und sind deshalb auf Pendler angewiesen. Wenn es seit der Sperrung schlecht läuft, kommen gerade noch 30 Prozent. Und meistens läuft es schlecht“, sagt die 52-Jährige. Inzwischen habe sie 6000 Euro aus Rücklagen in den Laden schießen müssen, um ihn zu retten.

Wird auf der Baustelle nun gebummelt? „Wir wünschen uns auch, dass es immer unter Hochdruck vorangeht. Aber das klappt in der Praxis nicht“, sagt Dietmar Giesen, zuständiger Projektleiter von Straßen NRW, und verweist auf 20 unterschiedliche Gewerke, die beteiligt sind. „Die können meist nur nacheinander und nicht gleichzeitig arbeiten.“ Verzögerungen, räumt der Mann vom Landesbetrieb ein, habe es bereits gegeben.

Für zwei Millionen Euro wird die A3-Anschlussstelle durch zusätzliche Abbiegespuren Leistungsstärker gemacht. Die Fertigstellung ist für Mitte Dezember geplant, die Komplettsperrung soll im September aufgehoben werden.

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