Der grüne Strom kommt an

1400 Kunden beziehen Ökostrom der Stadtwerke. Bis Ende 2012 sollen es 2000 sein.

Langenfeld. 1400 Kunden konnten die Stadtwerke Langenfeld bisher von ihrem Ökostrom überzeugen. „Wir sind am 1. Januar 2011 erfolgreich gestartet“, sagte Winfried Ruhnke, Leiter des Stadtwerke-Kundenzentrums (KunZe) beim Jahrespressegespräch.

Das Interesse am Ökostrom sei ungebrochen. „Wir hoffen darauf, bis zum Jahresende 2000 Kunden gewonnen zu haben.“ Der Strom für Langenfeld kommt aus dem Wasserkraftwerk Heimbach in der Eifel, das an einem See liegt, der wiederum von der Rur gespeist wird.

Der jährliche Grundpreis beträgt 76,47 Euro, der Arbeitspreis für die Kilowattstunde 21,89 Cent. Gestartet waren die Stadtwerke mit einem Grundpreis von 71,16 Euro und einem Arbeitspreis für die Kilowattstunde von 21,17 Cent. Der Preis war zum 1. Januar 2012 erhöht worden.

Trotz der Erhöhung seien die Stadtwerke im Vergleich zu anderen Anbietern preislich gut aufgestellt — und unterm Strich günstiger als andere Stromanbieter. „Viele andere Anbieter werden im April mit einer Preiserhöhung nachziehen“, sagte Ruhnke. Eine weitere Preiserhöhung des Stadtwerke-Ökostroms für 2012 werde es nicht geben, versicherte Stadtwerke-Chef Kersten Kerl.

Kunden schätzten vor allem, dass sie bei den Stadtwerken alles aus einer Hand bekommen, neben Erdgas und Wasser (über das Verbandswasserwerk mit Monheim) nun auch Ökostrom beziehen können, sagte Kerl. Eine Umfrage in August und September 2011 unter rund 200 Kunden ergab außerdem, dass die Präsenz der Stadtwerke vor Ort als wichtig empfunden wird.

„Bei anderen Anbietern muss man sich an eine Hotline wenden — und jeder weiß, wie ärgerlich das sein kann“, sagte Ruhnke. „Stadtwerke-Kunden können sich im KunZe persönlich beraten lassen.“ Ebenfalls Ergebnis der Telefonumfrage: 80 Prozent der Befragten würden bei Erdgas auf keinen Fall zu einem anderen Versorger wechseln.

Ein Drittel der Kunden kennen das Förderprogramm für Erdgasfahrzeuge und können sich vorstellen, ein Erdgasfahrzeug zu fahren. 900 Euro Zuschuss gibt es für die Anschaffung eines Fahrzeugs mit Erdgas-Antrieb.

Seit 2005 wurden insgesamt 144 Erdgas-Fahrzeuge mit einem Volumen von 138 500 Euro gefördert. 21 Fahrzeuge waren es im Jahr 2011. Mit Erweiterung der Fahrzeugpalette durch kleinere Modelle mit Erdgas-Antrieb erhoffen sich die Stadtwerke für die kommenden Jahre eine steigende Anfrage für erdgasbetriebene Fahrzeuge. „Erdgas ist serienreif“, sagte Kersten Kerl überzeugt. Viele Handwerksbetriebe hätten ihre Flotte durch Erdgas-Fahrzeuge ergänzt oder ersetzt. Zwei Erdgastankstellen gibt es in Langenfeld — an der Hardt und an der Düsseldorfer Straße.

„Nach heutiger Planung“ werde der Erdgas-Preis stabil bleiben, sagte Kersten Kerl. „Allerdings hängen unsere Preise von vielen Faktoren wie Öl, der Börse und den Finanzmärkten ab.“ 13 000 Kunden werden mit Erdgas beliefert, vom Wechsel zu einem anderen der insgesamt 20 Anbieter haben nur 600 Kunden Gebrauch gemacht.

Den Stadtwerken steht Ende des Jahres ein Umzug bevor. Die rund 60 Mitarbeiter ziehen an die Elisabeth-Selbert-Straße in das Gebäude, in dem RWE einige Etagen bewohnt. Die Stadtwerke kaufen das Gebäude, RWE wird Mieter. Zurzeit läuft der Bauantrag — denn um die Mitarbeiter am neuen Standort unterzubringen, muss erweitert werden.

Ein Lager wird gebaut, der Sozialtrakt erweitert — und ein Parkhaus für die Mitarbeiter hochgezogen. Außerdem soll eine Innovation in Sachen Heiztechnik am neuen Standort verwirklicht werden — eine Gaswärmepumpe mit Eis-Speicher. Auf dem alten Gelände von Stadtwerke/Verbandswasserwerk/Alter Feuerwache sollen dann Wohnungen entstehen.

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