Eckener Weg bleibt Reizthema

Anwohner befürchten höhere Verkehrsbelastung durch geplante Wohnbebauung.

Langenfeld. Fast schon aggressiv war die Stimmung im Planungs- und Umweltausschuss am Donnerstagabend. Rund zwei Dutzend Anwohner vom Auguste-Piccard-Weg und Eckener Weg waren zur Bürgerfragestunde gekommen. Nach über einer halben Stunde Diskussion musste der Ausschussvorsitzende die Fragestunde abbrechen, die eigentlich nur 15 Minuten dauern sollte.

Zur Erinnerung: Die Stadt plant südlich des Eckener Weges, dort wo derzeit ungenutzte Gebäude des Fitnesscenters Pohlmann stehen, Stadtvillen und Mehrfamilienhäuser zu bauen. Die Anwohner, vor allem des Auguste-Piccard-Weges, befürchten durch den Schattenwurf der neuen Häuser bald im Dunkeln zu sitzen.

Hinzu kommt die Angst vor mehr Verkehr, denn der Eckener Weg soll gen Süden verlegt werden und nicht mehr an die Düsseldorfer Straße (B8) angeschlossen sein. Der Verkehr in das Neubaugebiet würde dann von der nördlich gelegenen Theodor-Heuss-Straße über den Auguste-Piccard-Weg auf den Eckener Weg führen.

Insgesamt könnten hier bis zu 30 Wohnungseinheiten entstehen. Der verlegte Eckener Weg soll die Grundstücke in zwei Bereiche teilen. Stadtvillen im Süden, mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser in Angrenzung an den Auguste-Piccard-Weg. Dazwischen: Garagen und Carports.

Schon im letzten Umwelt- und Planungsausschuss hatten Bürger ihre Bedenken vorgebracht und die Verwaltung gebeten, Alternativen zu prüfen. So auch die Möglichkeit den Eckener Weg doch zur B8 zu öffnen. „Wir haben mit dem Landesbetrieb Straßen NRW über diese Möglichkeit gesprochen“, erklärte Stadtplaner Stephan Anhalt.

Die Stadt hatte schon vor Jahren beim Bau des Fitnessstudios dafür gekämpft den Eckener Weg direkt über die B8 anzufahren können. Der Landesbetrieb hatte schon damals eine Erschließung über den Auguste-Piccard-Weg gefordert. Jetzt bleibt Straßen NRW bei seinem Standpunkt.

„Ich habe selten erlebt, dass sich Behördenvertreter so starrsinnig verhalten, wie in dem Gespräch, das wir mit dem Landesbetrieb geführt haben“, sagte Günter Herweg von den Grünen. „Es ist mir schleierhaft, wie durch den Flaschenhals Auguste-Piccard-Weg 240 Autos pro Tag durchgeschleust werden sollen, ohne das die Wohnqualität beeinträchtigt wird.“ Seine Fraktion bliebe bei der Forderung, den Eckener Weg zur B8 hin offen zu halten. Herweg bekam für diese Aussage Applaus von den Bürgern, die auch nach der offenen Fragestunde im Ratssaal geblieben waren.

Vorschläge anderer Fraktionen, den Eckener Weg zu öffnen und durch eine reine Rechtsabbiegeregelung den fließenden Verkehr auf der B8 nicht zu behindern, verwehrten sich Straßen NRW, laut Stadtplaner Anhalt.

Die Grünen sollten aufhören den Bürgern „Sand in die Augen zu streuen“ und ihnen vorzugaukeln, dass man sich den Entscheidungen bei Straßen NRW verwehren kann, so Dieter Braschoss (CDU). Die Bürgerinformationsstände der Grünen zu dem Thema nannte er „populistische Maßnahmen im Hinblick auf den Wahlkampf“.

Anhalt warb noch einmal für die Version, das Neubaugebiet über den Auguste-Piccard-Weg zu erschließen, denn nach Messungen der Stadt sei die Zunahme des Verkehrs „absolut zumutbar“.

„In Spitzenzeiten fährt alle zwei Minuten ein Fahrzeug in den Kreuzungsbereich“, sagte er. Auch werden entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzungen für langsames Fahren sorgen. „Im Leben nicht!“, empörte sich daraufhin eine Anwohnerin. „Das ist jetzt schon eine Rennstrecke!“

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