Im Bach entsteht neues Leben

Bergisch-Rheinischer Wasserverband revitalisiert das Gewässer hinter dem Flügelsaal. Damit setzen der Verband und die Stadt ihr Projekt fort, die Wasserqualität zu verbessern.

Langenfeld. Direkt hinter dem Kulturzentrum Flügelsaal fließt der Galkhauser Bach, ehe er nach 150 Metern in Kanalrohren endet. Bislang zeichnete sich der ohne Kurven verlaufende Bach vor allem durch die Armut an Tieren aus. Das soll nun ein Ende haben.

„Wir haben vor, das Flussbett des Galkhauser Bachs zu erweitern. Außerdem sollen spezielle Substrate die Lebensbedingungen für am Boden lebende Kleinstlebewesen, den sogenannten Makrozoobenthos, verbessern. Aus diesen Maßnahmen erhoffen wir uns eine deutlich höhere Wassergüte“, sagt Kristin Wedmann, Fachbereichsleiterin für Gewässer vom Bergisch-Rheinischen Wasserverband. Außerdem soll der Bach künftig nicht mehr gerade verlaufen, Kurven sollen angelegt werden. Dadurch ist die Wegstrecke, die das Wasser zurücklegen muss, länger — und das führt zur Verbesserung der Wasserqualität.

Um bei den Umstrukturierungsarbeiten dem Bach nicht noch weiteren Schaden zuzufügen, kommt dabei ein spezielles Gerät, der Schreitbagger, zum Einsatz. Diese Spezialmaschine bewegt sich dabei nicht mithilfe von Ketten, sondern durch die Bewegung sogenannter Schreitbeine. So werden Schäden vermieden, die bei der Benutzung eines herkömmlichen Baggers etwa aus der Aufwirbelung des Flussbetts resultieren würden.

Auch bei den Vertretern der Stadt Langenfeld findet das Projekt großen Anklang. „Im Ausschuss herrschten über die Idee der Revitalisierung Nicken und Zufriedenheit bei allen Beteiligten“, sagt Wolfgang Honskamp, Referatsleiter Umwelt, Verkehr und Tiefbau der Stadt Langenfeld.

Allein die Frage der Finanzierung bedarf derzeit noch der Klärung. So wird das voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2012 anlaufende Projekt nur durch Fördermittel des Landes zu stemmen sein können. „Wir sind von der Zustimmung des Landes abhängig. Sollte es eine Förderung ablehnen, gibt es bislang keinen Plan B“, gibt Wedmann zu.

Sollte das Projekt, das eine Bauzeit von vier bis acht Wochen in Anspruch nehmen soll, allerdings erfolgreich sein, können sich alle Beteiligten durchaus weitere Revitalisierungsmaßnahmen auch an anderen Fließgewässern vorstellen. „Wir haben zum Beispiel an den Viehbach gedacht“, sagt Wedmann.

Bereits vor einigen Jahren gab es im Umkreis Revitalisierungen. So wurde etwa das Bett des Immigrather Bachs verbreitert und die Begradigung aufgehoben, so dass er wieder einem naturähnlichen Verlauf folgt. Daneben entstand am Reusrather Bach ein sogenannter Retentionsraum für Hochwasserschutz. Dem Bach wurde eine Fläche zur Verfügung gestellt, auf der er sich ausbreiten kann. Ein Erdbecken von fast 50 Metern Länge wurde ausgehoben, damit sich der bei Hochwasser entstehende Bachinhalt sammeln kann und Überschwemmungen vermieden werden.

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