Stadtbibliothek macht „süchtig nach Büchern“

Die Bibliothek feiert einen Zuwachs von 64 Prozent über zehn Jahre. Das Angebot wird von allen Altersgruppen angenommen.

Langenfeld. Etwa 20 Kinder der Kita Gieslenberger Straße brachten fröhlichen Lärm in die Stadtbibliothek, wuselten zwischen den Bücherregalen herum, um gleich darauf von Büchereileiterin Martina Seuser durch die Abteilung Kinderliteratur geführt zu werden. „Die Kleinen aus den Tagesstätten kommen häufig zu uns, bei ihnen fängt unsere Aufgabe, Interesse an Literatur zu wecken, an“, sagt sie. Am Dienstag legte sie dem Kulturausschuss einen eindrucksvollen Bericht über die Tätigkeit des Büchereiteams im vergangenen Jahr vor. Zugleich blickte sie auf die bevorstehende Höhepunkte 2011.

Um bei den Jüngsten zu bleiben: Zwei Buchtrolleys mit Bilderbüchern wurden an 17 Kita-Gruppen übergeben und reisen seitdem von einer Kita zur anderen. Es gab 29 Besuche von Vorschulkindern zum Erwerb des Bücherei-Führerscheins. Zwei Leserrucksäcke mit etwa 80 Büchern machten die Runde durch Grund- und weiterführende Schulen. Mit Unterstützung des Bibliothekfördervereins wurden von Vorlese-Paten 78 Vorlesestunden, an denen 527 Kinder teilnahmen, arrangiert.

Insgesamt gab es 322 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche mit 2078 Teilnehmern. Darunter auch der alljährlich von der Stadtbibliothek organisierte bundesweite Vorlesewettbewerb für Langenfeld. Die Aktion „Wer liest, gewinnt“, drei Kindertheateraufführungen und eine Lesenacht, gemeinsam mit dem Stadtjugendring organisiert, hob Seuser ebenfalls hervor.

Das ist die eine, besonders erfreuliche Seite der Arbeit in der 2009 mit 250 000 Euro renovierten und erweiterten Stadtbücherei. Sie wird jedoch von jeder Altersklasse in hohem Umfang angenommen.

Insgesamt wurden 327 000 Medien — Bücher, Audio, Filme und Zeitschriften — ausgeliehen, davon 210 000 Bücher. „Es scheint, als machten wir unsere Langenfelder süchtig nach Büchern“, sagte Seuser. „134 000 Besucher kamen vor Ort, dazu gab es 50 000 Internet-Leistungen. Die haben sich seit 2006 versechsfacht“, berichtete Seuser. Das sei vor allem der technischen Ausstattung im Rahmen der Sanierung vor zwei Jahren zu danken.

Die Bücherei hat in zehn Jahren um 64 Prozent an Ausleihen zugelegt — mit der gleichen Personaldecke von neun Angestellten. „Wir stoßen jedoch an unsere Grenzen, wenn zwei Dauererkrankte ersetzt werden müssen.“ Elf Prozent beträgt die Erneuerungsquote an Büchern, so dass der gesamte Bestand in zehn Jahren einmal „runderneuert“ wird.

Seuser lobte die gute Zusammenarbeit mit der VHS, den katholischen, öffentlichen Büchereien und dem örtlichen Buchhandel. In diesem Jahr wird die erfolgreiche Reihe „Literatur à jour“ fortgesetzt. Das Jahresprojekt, das sich Portugal widmet, wird mit zwei Veranstaltungen über die Literatur der iberischen Halbinsel, begleitet.

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