Meike Uthoff gibt dem Kreis touristisch ein neues Gesicht

Personalie: Die Tourismusexpertin will das Neanderland bei Radlern und Wanderern populärer machen – und um Fördergelder werben.

Mettmann. Meeresrauschen am Sandstrand? Fehlanzeige. Und hohe Berge, über denen die Sonne aufgeht, gibt es auch nicht. Trotzdem setzt der Kreis Mettmann auf Tourismus - auf Tages- und Kurzurlaub. Und um dieses Geschäft anzukurbeln, ist seit MitteMärz Meike Uthoff (34) als Projektleiterin Tourismus beim Kreis angestellt. Eine ihrer ersten Aufgaben ist es, ein so schlüssiges Kreis-Tourismus-Konzept aufzustellen, dass es beim Wettbewerb "Erlebnis NRW" Landes- und EU-Fördermittel einstreicht.

Mit drei Beiträgen will der Kreis etwas aus den Fördertöpfen bekommen, in denen 50 Millionen Euro stecken: Dem Masterplan "NaturKulTour Neandertal", dem Tourismus-Konzept und dem Neanderland-Steig - einer Verknüpfung der Wanderwege im Kreis - der wiederum ein Baustein im Tourismus-Konzept ist. "Wir wollten lieber mit drei Spielern an den Start gehen, als womöglich mit einem Gesamtpaket unterzugehen", erklärt Kulturamtsleiter Volker Freund.

Meike Uthoff ist Betriebswirtin mit Schwerpunkt Kultur- und Freizeitmanagement und hat zuletzt fünf Jahre lang bei der Ruhr Tourismus GmbH gearbeitet. "Der Kreis hat eine Menge vorzuweisen, allem voran das Neanderthal Museum", versichert die Tourismus-Beauftragte und kommt regelrecht ins Schwärmen: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir den Kreis als Marke Neanderland vermarkten können." Und ihre Dezernentin Ulrike Haase bringt es auf die Formel: "Der Kreis ist die unerkannte Schönheit im Kreis der Großen."

Aber gerade zu diesen Großen im Umfeld dürfe der Kreis nicht in Konkurrenz treten, sondern müsse thematisch seinen eigenen Schwerpunkt setzen. "Den aktivtouristischen Bereich, das Wandern und Radfahren, kann man gerade auch in Kooperation mit den umliegenden Großstädten entwickeln." Für ein großes Projekt "Wandern im Bergischen" sei der Kreis durch seine Lage förmlich prädestiniert.

Dass der Kreis sein Hauptaugenmerk auf Wandern und Radfahren legen will, ist nicht neu, wie Uthoff erläutert: "Die Basis unseres Konzeptes ist das Tourismus-Gutachten, das der Kreis vor eineinhalb Jahren hat erstellen lassen." Die große Herausforderung nach der Arbeit für die Kulturhauptstadt sei nun, das Aufgabengebiet im Kreis Mettmann zu strukturieren.

Den Kreis kennt die Essenerin besonders durch Wanderungen im Norden. "Ich habe mir vorgenommen, alle touristischen Anbieter in den zehn kreisangehörigen Städten kennenzulernen", sagt Uthoff. "Jede einzelne Stadt hat es sicher schwer, selbst eine touristische Vermarktung aufzubauen.

Wichtig ist der Kreis als Dach des Ganzen." Aber nicht nur die zehn Städte möchte Uthoff einbeziehen: "Es geht darum, ein Netzwerk touristischer Akteure aufzubauen: Hotels, Museen, aber auch Fahrradverleihe und andere müssen wir an einen Tisch bringen."

In welcher Organisationsform dies geschehen soll - vielleicht auch im Rahmen einer eigenen Gesellschaft - müsse sich noch zeigen. Die Rolle des Kreises heute umreißt Uthoff ganz klar: "Wir können das Umfeld und den Rahmen schaffen, der den Tourismus im Kreis fördert. Dazu müssen wir alle im Tourismus Beteiligten mitnehmen und integrieren."

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