Messerattacke aus Frust über beabsichtigte Trennung

Ein 47-jähriger Erkrather gesteht, am Montagabend seine Ehefrau (40) niedergestochen zu haben. Ihm wird versuchter Totschlag vorgeworfen.

Erkrath. Die Flucht des 47-jährigen Erkrathers dauerte nicht lange: Noch am Montagabend ist der Familienvater, nach dem bundesweit gefahndet wurde, der Polizei in Düsseldorf ins Netz gegangen. Ihm wird vorgeworfen, am frühen Montagmorgen seine 40-jährige Ehefrau niedergestochen und lebensgefährlich verletzt zu haben.

„Der Mann ist voll geständig“, sagte gestern Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt. „Er wird noch heute dem Haftrichter in Wuppertal vorgeführt.“ Der Tatvorwurf lautet: Verdacht des versuchten Totschlags.

Augenscheinlich hat es sich um eine Beziehungstat gehandelt. Denn wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung berichten, soll die Frau Trennungsabsichten gehegt haben.

Die Lucas-Cranach-Straße in Alt-Erkrath macht eigentlich einen friedlichen Eindruck. Die schmucken Reihenhäuser sind gepflegt, die Vorgärten hübsch bepflanzt, und vor mancher Haustür findet sich passend zur Jahreszeit herbstliche Deko. So auch vor der Hausnummer 21. Ein Bürstenigel, ein Kürbiskopf aus Ton und die an der Wand lehnenden Fahrräder vermitteln Familienidylle pur. Lediglich die heruntergelassenen Rollos und die Siegelmarke der Kripo lassen erahnen, was sich am Montagfrüh um kurz nach sechs hinter der Tür abgespielt hat.

Gegen 6.15 Uhr war der Notruf bei der Rettungsleitstelle eingegangen. Sie sei von ihrem Mann niedergestochen worden, stammelte eine Frau. Beim Eintreffen am Tatort fanden die Einsatzkräfte die schwer verletzte 40-Jährige und brachten sie sofort in ein Düsseldorfer Krankenhaus, wo sie notoperiert wurde. Inzwischen ist die Frau außer Lebensgefahr.

Der Ehemann flüchtete nach der Bluttat zunächst mit dem Pkw seiner Frau. Im Rahmen der Großfahndung wurden von der Polizei sofort alle möglichen Anlaufstellen des 47-Jährigen in der Umgebung überprüft. Dabei konnte unter anderem in Leverkusen das Fahrzeug aufgefunden werden. Von dort, so ist inzwischen klar, hatte der Mann seine Flucht mit Taxis fortgesetzt. Im Zuge der weiteren Fahndungsmaßnahmen wurde auch eine Wohnung in Köln durchsucht, bevor der Tatverdächtige gegen 22 Uhr in einer Gaststätte in Düsseldorf-Pempelfort widerstandslos festgenommen werden konnte.

Ob die beiden Kinder (7 und 11 Jahre alt) zur Tatzeit im elterlichen Haus waren und das grausame Geschehen miterlebten, wollte Polizei-Pressesprecher Frank Sobotta gestern nicht mitteilen. Sie werden zurzeit im familiären Kreis betreut.

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