Autohandel weicht Parkplatz

Auf dem Grundstück an der Johnannes-Flintrop-Straße gibt es Probleme mit der Statik.

Mettmann. „Die Stützmauer muss standsicher sein, sonst rutscht unser Grundstück ab“, sagt Stadtplaner Harro Rösing, der am Schellenberg wohnt. Als die Abrissarbeiten der alten Tankstelle auf dem Grundstück Johannes-Flintrop-Straße 31 begannen, schlug Rösing Alarm. Denn der Bagger brachte nicht nur die alten Garagen zum Einsturz, sondern „knabberte“ auch schon an einer Stützmauer unterhalb eines großen Hangs. Rösing fürchtete, dass sein darüberliegendes — zur Johannes-Flintop-Straße abfallendes — Grundstück absacken könnte.

Ein Statiker, der inzwischen eingeschaltet wurde, hat erklärt, dass weder die Mauer noch die Bodenplatte der abgerissenen Garagen entfernt werden dürften. Allerdings, so Rösing im WZ-Gespräch, könne der Experte überhaupt keine Garantie für die Statik übernehmen. Rösing: „Es gibt überhaupt keine statischen Unterlagen zu den alten Bauten.“

Die Stadt hat das alte Tankstellengrundstück, auf dem zuletzt ein Händler Gebrauchtwagen anbot, vom Eigentümer, der katholischen Kirchengemeinde, gekauft. Dort sollen demnächst rund 30 Parkplätze geschaffen werden, um die schlechte Parkplatzsituation in der Innenstadt nach Baubeginn der Königshof-Galerie ein wenig zu entschärfen. Mit Beginn der Entkernungs- und Abrissarbeiten an der Talstraße sind 260 Stellplätze auf dem ehemaligen Karstadt-/Hertie-Parkplatz weggefallen. Und wenn der Bauverein im Herbst mit dem Bau seines Wohn- und Geschäftskomplexes an der Straße Am Königshof beginnt, fallen auch die Parkplätze auf dem ehemaligen Schulhof Schulstraße weg.

Ursprünglich hatte die Kirche auf ihrem Grundstück an der Johannes-Flintrop-Straße einen Bolzplatz angelegt, später wurde das Grundstück verpachtet. „Dort wurde dann in den 1950er-Jahren der Hang bis auf das Niveau der Johannes-Flintrop-Straße abgetragen“, sagt Rösing. Deshalb sichert heute noch eine rund fünf Meter hohe Stützmauer die dahinter ansteigenden Grundstücke der Häuser am Schellenberg.

Als sich Rösing bei der Stadt meldete und auf die Gefahr hinwies, bekam er zu hören, dass nicht die Stadt, sondern die Kirche dafür zuständig sei. „Wir haben als Bauaufsicht lediglich den Abriss genehmigt“, sagt Stephan Kopp, Leiter der Abteilung Bauen und Gebäudemanagement. Die Kirchengemeinde ist für den eigentlichen Abriss zuständig und hat sich mit dem Verkauf des Grundstücks vertraglich verpflichtet, das Areal ohne Aufbauten an die Stadt zu übergeben. „Dazu gehört auch, dass die alten

Tanks im Boden beseitigt werden müssen“, sagt Kopp. Altlasten, das sollen Proben ergeben haben, gibt es auf dem Grundstück nicht.

„Die Kirche“, sagt Rösing, „hat schnell und korrekt reagiert und den Statiker eingeschaltet.“ Allerdings blieben auch nach der statischen Prüfung einige Fragen offen. Rund 55 000 Euro muss die Stadt in die 30 Parkplätze investieren, für den neuen Bodenbelag, Markierungen, Hinweisschilder und einen Parkscheinautomaten. Die Stadt erhofft sich jährlich Einnahmen von 14 000 Euro. Was später einmal mit dem städtischen Gelände passieren soll, steht noch nicht fest.

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