Chance für die Straßenbahn im XL-Format

Volker Münchow (SPD) glaubt an die schnelle Realisierung der Circle-Line.

Mettmann. „Wir müssen jetzt Druck machen. Dann gibt es eine realistische Chance, dass die Circle-Line schneller Realität werden kann, als viele glauben.“ Der Velberter Sozialdemokrat Volker Münchow, Kreistagsabgeordneter und Mitglied des Regionalrates, ist Optimist und Überzeugungstäter. Seinen Informationen zu Folge hat Düsseldorf größtes Interesse, die Rheinquerung zwischen Krefeld und Messe zu realisieren. „Das wäre der größte Kostenpunkt des Vorhabens“, so Münchow.

Die Bereitschaft der Landeshauptstadt wertet Münchow als Signal und Auftrag, die Circle- Line mehr denn je voranzutreiben. Prominenter Unterstützung kann er sich sicher sein. „Der ehemalige Regierungspräsident Jürgen Büssow steht unverändert hinter der Planung“, sagt Münchow nach einem Gespräch mit ihm in der vergangenen Woche. Dass die Zeit drängt, die Pläne anzugehen und zu verfeinern, betont Münchow: „Bis 2013 gibt es noch Fördergelder für solche Projekte bei der EU.“

Auf mehr als 426 Millionen Euro beziffern Gutachter die Kosten für die Ringbahn durch die Region, die unter anderem die ehemalige Niederbergbahn von Wülfrath über Velbert und Heiligenhaus in Richtung Düsseldorf anbinden sollte. Der Löwenanteil der Kosten würde auf die Rheinquerung entfallen: 326 Millionen Euro.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Schienen der Niederbergbahn komplett herausgerissen worden sind, um darauf den Panoramaradweg zu bauen. Münchow sieht darin kein Problem. „Wenn wir die Bahn als Stadtbahn anlegen — eine Art XL-Straßenbahn, wäre Platz für Radweg und Schienen“, sagt Münchow.

Zum Teil könnte die Stadtbahn auch auf der Straße verkehren. „Wichtig ist nur, dass sie nicht an jeder Milchkanne wie eine Straßenbahn hält“, sagt der Verkehrspolitiker. So stelle er sich für Velbert-Mitte beispielsweise vor, dass dort nur drei Haltepunkte eingerichtet würden.

„Die Chance, die Circle-Line auf die Schiene zu setzen, ist realistisch“, sagt Münchow, der da auch auf die neue rot-grüne Landesregierung setzt. Erste Gespräche auf Staatssekretär-Ebene habe er bereits geführt.

Münchow: „Und Landrat Thomas Hendele hole ich auch ins Boot.“ Da spiele das andere Parteibuch keine Rolle. „In dem Thema haben wir die gleichen Interessen und sprechen die gleiche Sprache.“

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