EinBlick: Kaffee im Gemeindezentrum

Das Café „EinBlick“ der evangelischen Kirchengemeinde hat am Samstag erstmals die Türen für Besucher eröffnet.

Mettmann. „Einen Latte Macchiato, bitte“, bestellt die erste Kundin. Gisela Nellen nimmt eine große rote Tasse von der Ablage und stellt sie hektisch unter die professionelle Kaffeemaschine. Ein Zischen und Summen erklingt, bevor das Gemisch aus heißer Milch und Kaffee in die Tasse läuft.

Der Duft des frischen Kaffees macht sich schnell im ganzen Café breit. Zum ersten Mal konnten Gäste am vergangenen Samstag einen Einblick in das gleichnamige Kirchencafé der evangelischen Gemeinde erlangen. Einen guten Einblick hat der Besucher bereits von außen, denn das kleine Café ist direkt im Eingangsbereich des fast komplett verglasten neuen Gemeindezentrums an der Freiheitstraße untergebracht.

„Auf den Namen ’EinBlick’ haben wir uns schnell geeinigt“, sagt Pfarrer Ernst Schmidt. „Denn den soll man nicht nur von außen in unser Café haben, sondern man kann hier auch einen Einblick in unsere Gemeinde erlangen und was bei uns so los ist“, sagt er. Oftmals sei für fremde Menschen die Hürde sehr groß auf eine bestehende Gruppe zuzugehen. Das Café könne dann eine erste Anlaufstelle sein, da die Besucher in erster Linie zum Kaffee trinken kommen, und Kontakte oder Gespräche sich ganz ungezwungen entwickeln können, so Schmidt.

Doch bevor der langersehnte Wunsch nach einem eigenen Kirchencafé umgesetzt werden konnte, musste vieles organisiert werden. Eigens für das Projekt schaffte die Gemeinde eine Bundesfreiwilligendienststelle, auf die sich Bettina Frewer meldete. „Lange habe ich mich jetzt auf die Betreuung meiner Kinder konzentriert, da war es einfach wieder Zeit für eine neue Herausforderung“, sagt sie: „Mit Menschen arbeiten und Menschen zusammenbringen, dass liegt mir sehr.“

Ein Jahr lang wird sie nun 20 Stunden die Woche das Café in der Anlaufzeit unterstützen. „Die Kaffeemaschine offenbart manchmal noch so ihre Tücken, der Dienstplan muss organisiert werden, und gerne würden wir irgendwann auch kleine Lesungen, Konzerte oder Ausstellungen hier stattfinden lassen“, sagt Frewer zu ihren Aufgaben.

Ihren Enthusiasmus teilt sie mit ihren Kollegen. Rund 30 freiwillige Helfer haben sich gemeldet, um das Projekt Kirchencafé zu stemmen. „Ursprünglich wollten wir das Café nur an den beiden Markttagen öffnen, doch jetzt werden wir es fünf Tage die Woche öffnen, weil sich so viele Helfer gemeldet haben, um die Schichten zu übernehmen“, sagt Frewer.

Einer von ihnen ist Friedrich Rebbe. Der gelernte Hotelfachmann kam während seiner Berufstätigkeit in der ganzen Welt herum und arbeitete für verschiedene große Hotelketten. „Ich habe meinen Beruf geliebt, auch wenn es ein Knochenjob war“, sagt Rebbe. Heute kann er ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Da kam ihm die Tätigkeit in dem kleinen Café gerade recht. „Ich kann vier Teller auf einem Arm tragen“, demonstriert er sogleich gekonnt seine Fähigkeiten.

„Gelernt ist gelernt“, sagt Frewer lachend, auch wenn Rebbe im Café nun keine Teller mehr transportieren muss. Denn im Angebot sind lediglich warme und kalte Getränke sowie Kekse. Wer mag, kann sich seine eigene „Brotzeit“ zum Kaffee mitbringen. Sigrid Geiger und Christiane Kohmann schmeckt ihr erster Kaffee im „EinBlick“ sehr gut. „Trotzdem würde ich es noch schön finden, wenn das kulinarische Angebot beispielsweise um belegte Brötchen erweitert werden würde“, sagt Kohmann.

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