Erkrath: Riesenkrach bei Fußballern - Funktionäre treten zurück

Ex-Jugendgeschäftsführer Schröder empfindet Verhalten des Vorstands um Uwe Droste als Affront.

Erkrath. Es gab Zeiten, da verband Hans Peter Schröder und Uwe Droste eine Männerfreundschaft. Das waren die Zeiten, in denen beide Einigkeit im Bestreben demonstrierten, den SC Unterbach nach vorne zu bringen. Seit gestern allerdings klafft zwischen dem amtierenden Vereinsvorsitzenden und dem ehemaligen Jugendgeschäftsführer ein Graben von der Tiefe des Grand Canyon.

Grund ist eine E-Mail, die Schröder abgesetzt hat. Überschrift: "Komplette Jugendabteilung des SC Unterbach tritt zurück: Riesenkrach in der Führungsetage". Hauptgrund für den Knatsch ist von Schröders Standpunkt aus die Abzockmentalität der Seniorenfußballer zu Lasten der 18 Jugendmannschaften.

Tatsache ist, dass der SCU eine Platzmiete an die Stadt Düsseldorf bezahlt. Rund drei Viertel dieser Miete - 3000 Euro jährlich - zahlt jedoch die Jugendabteilung. Schröder nennt diesen Beschluss, der seit 2007 gilt, "eine völlig unberechtigte Forderung". Nach Darstellung von Vereinsvorsitzendem Uwe Droste trägt sie dem Anteil der Trainingszeiten Rechnung, die sich aus der Zahl der Mannschaften ergibt. Droste: "Im vorigen Jahr hatten wir 20 Jugend- und fünf Seniorenmannschaften."

Die Nachwuchsmanager können nicht nachvollziehen, "dass die Fußballsenioren keinen Cent in die Jugendarbeit stecken; sich aber mit guten A-Jugendspielern bedienen und darüber hinaus Bezirks- oder Landesligaambitionen mit den Beiträgen der Kinder finanziert werden sollen", schießt Schröder scharf. Auch die Tatsache, dass die "Alten" für jeden A-Jugendlichen, der in die Seniorenetage aufrückt, 200 Euro an die Jugendabteilung zahlen, beschwichtigt ihn nicht.

Das Fass der Unzufriedenheit zum Überlaufen gebracht hat wohl die Entscheidung Drostes und seiner Vorstandskollegen, zwei Wochen vor der Fußballferienschule des SCU das "Allofs-Fußballcamp" auszurichten. "Dies sieht die Jugendabteilung als Affront an und tritt deshalb komplett zurück", so Schröder gestern.

Das sind Kassiererin Marion Eckl, Spiel-Koordinatorin Brigitte Rempe und stellvertretender Jugendobmann Norbert Glinka. Dass Schröders Namen in dieser Liste fehlt, hat einen simplen Grund: Er hat keinen Posten ausgeübt. Den Jugendgeschäftsführer hatte er zum 30. September 2007 abgegeben.

Entsprechend angefressen reagierte gestern Droste, als ihn die WZ mit den Vorwürfen Schröders konfrontierte. Es sei zu klären, inwiefern Schröder überhaupt die Legitimation habe, offizielle Mitteilungen im Namen des Vereins herauszugeben. "Das ist vereinsschädigendes Verhalten." Die Diskussion über den Rauswurf Schröders müsse daher geführt werden.

Zuvor jedoch "werde ich mich, zusammen mit meinen Vorstandskollegen des Themas annehmen", kündigte Droste an, der dem SC Unterbach seit 1999 vorsteht. Es müsse sicher gestellt werden, so schnell wie möglich neue Leute im Jugendbereich zu installieren.

Fremd ist ihm der Bereich nicht: Vor ’99 war CDU-Ratsmitglied Droste Leiter der Jugendabteilung.

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