Frischer Wind für den Stadtrat

Haan. Die Eindrücke der vergangenen beiden Rats- und Ausschusssitzungen sind noch frisch. „Anfangs hatte ich schon ein bisschen Bammel“, sagt Jan Hendrik Petersen. Schließlich hat er noch nicht lange Erfahrungen im Politgeschäft sammeln können.

Frischer Wind für den Stadtrat
Foto: Anja Tinter

Mit seinen 18 Jahren ist Petersen das jüngste Mitglied des Haaner Rates, und er ist gerade mal seit dem vergangenen Jahr SPD-Mitglied.

Doch sein Engagement ist bereits von Erfolg gekrönt: Bei der Kommunalwahl im Mai holte er seinen Wahlkreis auf Anhieb direkt. „Viele Nachbarn kennen mich und sagten, super, Dich wähl’ ich“, sagt er. Seither ist Petersen eines von elf Fraktionsmitgliedern der Sozialdemokraten. In den Rat will er jugendlich-frischen Wind bringen: „Ich denke schon, dass man auf mich hört. Ich bin jung, kann meine Sicht der Dinge einbringen. So können auch die anderen profitieren.“

Ist er unsicher, kann er ohnehin seinen Vater Michael-Henning Petersen fragen. Auch er war einmal für die SPD Stadtverordneter und hat ihn in seinem Engagement bestärkt: „Mein Vater hat gesagt, wenn du etwas verändern möchtest, dann musst du in die Politik gehen.“ Diesen Rat hat er sich zu Herzen genommen.

Und was will er verändern? In Haan fehlt ein Jugendspielplatz, sagt Petersen und begrüßt die Initiative des Jugendparlamentes, das dieselbe Idee entwickelt hat. Zudem „fahren auf der Tilsiter Straße die Autos schon mal gerne schneller als 30“, erzählt er von seinem Wohnort. Um das Problem zu lösen, will er Kölner Teller oder ähnliche Hindernisse als verkehrsberuhigende Maßnahmen vorschlagen. Ansonsten möchte Petersen „erst mal alles kennenlernen“.

Vor drei Wochen hat der 18-Jährige seine Schreiner-Lehre begonnen. Zum Glück habe sein Chef Verständnis für die besondere Art der Freizeitbeschäftigung, sagt er. Er investiert viel Freizeit, um das politische Geschäft kennenzulernen: „Jeden Abend lese ich in den Ratsunterlagen, muss meine Woche planen“, sagt er, „aber es macht wirklich auch Spaß.“

Jörg Dürr, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, ist froh über das politische Nachwuchstalent in den eigenen Reihen: „Ich finde es schön, wenn sich junge Menschen für unsere Demokratie engagieren. Wir erhoffen uns, dass er die junge Generation anspricht, dass wir besseren Zugang zu den jungen Haanern bekommen.“

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