GF investiert 36 Millionen Euro in innovative Fertigungsanlage

Mettmanns größter Arbeitgeber baut eine Halle für die Herstellung von Leichtbau-Gussteilen.

Mettmann. Georg Fischer (GF), Mettmanns größter Arbeitgeber, hat die Weichen auf Zukunft gestellt. Das Unternehmen investiert 36 Millionen Euro in eine neue, weltweit einzigartige Fertigungsanlage, mit der ab Juli 2012 Leichtbau-Gussteile für die Automobilindustrie hergestellt werden. Geschäftsführer Andreas Güll: „Damit können wir bis zu 60 000 Tonnen Guss pro Jahr produzieren.“

Die Arbeiten für den Bau der 2800 Quadratmeter großen Halle, in der die neue Form- und Gießanlage untergebracht wird, sind im Juli dieses Jahres angelaufen, nachdem die Bezirksregierung grünes Licht für das Großprojekt gegeben hatte.

Derzeit wird der Boden für das neue Flaggschiff der Mettmanner Gießerei, das neben der großen Produktionshalle und der benachbarten Eisen- und Metallwarenfabrik Gustav Overhoff gebaut wird, verdichtet. „Dafür müssen 1500 Löcher in den Boden gebohrt und mit einem Gemisch aus Sand, Kies und Zement verfüllt werden“, sagt Geschäftsführer Güll. Für die neue Halle werden 1200 Tonnen Stahl verbaut und 9500 Tonnen Beton gegossen, was einer Menge von 422 Lastwagenladungen entspricht.

In der Fertigungsanlage werden mit Hilfe von 15 Robotern unter anderem Fahrwerksteile, Kurbelwellen oder Hinterachsgehäuse für alle namhaften Automarken hergestellt. Projektleiter der neuen Formanlage ist der Mettmanner Stephen Schott (39), der bei Georg Fischer Modellbau gelernt und danach Gießereitechnik in Duisburg studiert hat. Er wird mit 63 Mitarbeitern künftig für die große Anlage verantwortlich sein.

Die Gusskühlung und der Transport werden außen an der großen Werkshalle durch einen Tunnel herumgeführt und münden in einer neu gebauten Fertigkontrolle, die in der bestehenden Produktionsstätte errichtet wird.

Die neue Anlage verursacht weniger Lärm als die alten, und verbraucht weniger Energie. „Und die Produktivität wird an dieser Stelle deutlich erhöht“, sagt Güll. Sobald die neue Anlage in Betrieb geht, werden zwei kleinere Fertigungslinien aus den 1990er-Jahren mit einer geringeren Leistung und Automatisierung nur noch als Reserven vorgehalten.

Trotz der größeren Automatisierung wird es bei Georg Fischer keine Kündigungen geben. Geschäftsführer Güll: „Es wird niemand entlassen, wenn die neue Anlage in Betrieb geht. Wir werden die Belegschaft halten.“

Die Arbeitsplätze an der neuen Fertigungslinie werden nach neuesten medizinischen Erkenntnissen gestaltet, die ein Team aus Mitarbeitern, Betriebsarzt, Betriebsrat und Geschäftsführung erarbeitet hat. „Ebenso werden die umwelttechnischen Anforderungen mindestens erfüllt, in den meisten Fällen um ein Vielfaches übertroffen“, sagt Güll. Dies wird unter anderem durch moderne Belüftungsanlagen, Wärmerückgewinnung und modernste Filteranlagen erreicht.

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