Gruiten: Design und Kunst lockt Frauen an

Kunst, Schmuck, Malerei und Mode gab es im Haus am Quall im Rahmen einer Designschau zu sehen.

Gruiten. Der Regenbogen ist allgemein bekannt, sogar in "Somewere over the Rainbow" besungen. Sein Gegenstück, der Sonnenbogen, konnte nun auch endlich begutachtet werden - anlässlich des Treffpunkts für Design und Kunst.

Die Haanerin Sonja Franke hat ihn auf Leinwand gebannt, als weiß-nuancierten Acryltstrich, dem organische Materialien wie Sand beigemischt wurden. Und dieses dynamische Halbrund hätte kaum schöner hängen können als im Haus am Quall mit seinen urtümlichen, unverputzten Mauern.

"Gut" war die Resonanz dieser Kunst- und Designschau, wie die Teilnehmerinnen Susanne Meier-Frings, Sonja Franke, Nina Graef und Nadine Jäger zusammen mit ihrem männlichen Mitstreiter Philippe Carouge einstimmig befanden.

Ein langes Wochenende lang zeigten die Kreateure zu ausgewählten Zeiten, was sie an handwerklichen Anschauungsobjekten zu bieten haben - und sorgten damit für viel Zustimmung.

Der Besucheranteil lag mit geschätzten 90 Prozent fest in weiblicher Hand, und diese Frauen raunten ziemlich ununterbrochen "Wie schön" oder "Guck mal!" beim Anblick der schmückenden Ausstellungsstücke.

Neben allerlei Tierischem wie den "Amseln" oder einem "Krummen Hund" zeigte Sonja Franke als Kollage zusammengeklebte Impressionen aus New York und setzte sich mit dem großen Thema "Materie" auseinander.

Diese unterschiedlichen Bilder hingen überall im Haus verteilt - wie auch alle andere Kunstschaffenden nicht bloß eine Ecke zugewiesen bekommen hatten, sondern der Besucher an diversen Stellen auf ihre Arbeiten stieß.

Zwischen Karten und gefilzten Ummantelungen für Tassen und Kerzengläser schimmerten und blinkten immer wieder Preziosen. Diese dekorativen Objekte waren mal von Perlen umsäumte Herzen, aus Perlen geflochtene Kränze am weißen Band oder gewundene Ketten, deren Aufreihung durch puschelige Pongpongs dekorativ vervollständigt wurden.

Die größten Hingucker aber waren die Kollektionsteile Philippe Carouges. Ob eierschalenfarbenes Mantelkostüm mit geschlitztem Kurzrock, dreiteiliger Anzug oder einem rotblühenden Blumeninferno auf einem von schmalen Trägern gehaltenen Sommerkleid - wer bloß einen längeren Blick auf die überaus individuellen, aus hochwertigen Materialien (Lieblingsstoff Doupionseide) gearbeiteten Garderobestücke warf, dem dürfte die Lust auf Klamotten von der Stange von üblichen Kettenausstattern gründlich vergangen sein.

Über individuelle Schnittführungen, maßgeschneiderte Bekleidung und die figurativen Exponate der Formwelten konnten die Besucher dann mit den Designern bei Käse-, Marmor und russischem Zupfkuchen im Quall-Café debattieren.

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