Guter Rat für alle Väter

Immer mehr Männer suchen Hilfe und Tipps bei der Väterberatung. Dort kann es manchmal auch sehr emotional werden.

Mettmann. Frank Mauritius weiß gar nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Vor kurzem ist er Vater geworden. Sein Sohn ist sechs Monate alt. Er hat sich auf ihn gefreut, als er von seiner Freundin erfahren hat, dass sie schwanger ist.

Doch ein halbes Jahr nach der Geburt ist von dem erträumten Familienglück nichts übrig. Denn seine Freundin kümmere sich nur noch um das Kind, sagt er. Es gebe oft Streit. Frank denkt über eine Trennung nach, will aber nicht leichtfertig aufgeben und wendet sich an die Väterberatung des Sozialdienstes Katholischer Männer und Frauen (SKFM).

Immer häufiger kommen Väter zu Väterberater Karl-Heinz Klücken. Im Jahr 2010 waren es 77 Männer aus dem Kreis Mettmann, die in die Beratungstelle des SKFM kamen. Das sind 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Und die Männer kommen nicht, weil sie dazu gedrängt werden, „sondern aus eigenem Antrieb“, sagt Klücken, der seit 2004 als Väterberater arbeitet.

Die Männer, die in seine Beratung kommen, sind zwischen 15 und 70 Jahre alt. Die Fragen, die sie haben, sind unterschiedlich: „Die einen wollen ganz pragmatisch wissen, was sie bei Ämtern beachten müssen, wenn das Kind zur Welt kommt.“ Andere kämen, weil sie Beziehungsprobleme haben, die mit der Geburt des Kindes zu tun haben. „Und dann gibt es auch Großväter, die zu mir kommen“, erzählt der Sozialpädagoge. „Es ist oft der Fall, dass sie sich Sorgen um ihre Söhne machen, wenn die wiederum Vater werden“, sagt er.

In der Beratung werden auch heikle Themen angesprochen. „Beispielsweise wenn die Männer Zweifel haben, ob sie tatsächlich der Vater sind. Wenn sie einen Vaterschaftstest wollen, dann laden wir die Partnerin zu einem gemeinsamen Gespräch ein. Wenn der Mann ihr dann den Wunsch nach einem Test mitteilt, kann schon die ein oder andere Träne fließen. Denn es ist ja für die werdende Mutter auch erst einmal enttäuschend, dass ihr Misstrauen entgegengebracht wird“, sagt Klücken. Dennoch riete er dem Paar in den meisten Fällen zu einem Test. „Denn für die weitere Beziehung, nicht nur untereinander, auch zu dem Kind, ist es wichtig, dass es keine Zweifel gibt. Nur so kann auch der Vater seine Rolle frei und gut leben und ihr gerecht werden.“

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