Haan: Ja-Sagen in der Windmühle

Premiere an der Heidberger Mühle: Am Freitag wird in dem wieder aufgebauten Wahrzeichen des Ausflugslokals zum ersten Mal eine Ehe geschlossen.

Haan. Gute zehn Meter müssen künftige Ehepaare auf dem hölzernen Steg zurücklegen, um das neueste Trauzimmer des Haaner Standesamts zu erreichen. Schließlich liegt es mitten im Teich neben dem Haupthaus der Heidberger Mühle. Die Windmühlen-Nachbildung, am 31.Oktober 2006 abgebrannt, inzwischen wieder vollständig aufgebaut, bietet seit Montag
25 Personen Platz, um im kleinen, aber feinen Rahmen Hochzeit zu feiern.

Die Balken des Trauzimmers unter der weißen Decke sind rot gestrichen. Rote Herzen gepaart mit frischen und Seidenblumen zieren die Wände und sollen den festlichen Rahmen für das Ja-Wort in der Windmühle bilden. Premiere ist am kommenden Freitag, weitere Eheschließungen dürfen folgen. "Die Windmühle ist am ersten Freitag im geraden Monat grundsätzlich für Eheschließungen reserviert", sagt Ordnungsamtsleiter Michael Rennert. Weitere Termine werden nach Absprache mit den Heiratswilligen abgesprochen.

Denn: "Nicht jeder will im Rathaus heiraten", sagt Bürgermeister Knut vom Bovert. Während sich Gruitener das Ja-Wort gerne im Haus am Quall geben, gibt es jetzt eine weitere Alternative zum historischen Ratssaal oder dem Trauzimmer im Türmchen des Rathauses. "Wir haben als Verwaltung nur selten die Möglichkeit, dem Bürger entgegen zu kommen", sagte vom Bovert und freut sich, dies in diesem Fall tun zu können. Und: "Man kann sich hier trauen lassen, ohne die Dienste der Heidberger Mühle in Anspruch nehmen zu müssen", ergänzt er.

Übrigens: Die Windmühle im Teich der Heidberger Mühle gibt es seit den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das Modell einer typischen holländischen Mühle im Maßstab 1:3 wurde über die Jahre zum Wahrzeichen des beliebten Ausfluglokals. Und das, obwohl die Heidberger Mühle nie mit Wind-, sondern ausschließlich mit Wasserkraft betrieben wurden.

Die eigentliche Wassermühle, die 1864 in einen Tanzsaal umgebaut wurde, stand gegenüber des Haupthauses, dem heutigen Lokal. Sie wurde komplett abgerissen. Max Meurer baute 1900 die Scheune und Stallungen hinter dem Hauptgebäude zur Gaststätte aus - die Geburtsstunde des Ausflugslokals.

Deren heutige Besitzer, Ursula und Bernd Ulrich, haben den Neubau der Windmühle in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht, nachdem ein Feuer sie vor gut anderthalb Jahren komplett zerstört hatte. Inzwischen hat die Versicherung die Kosten für den Neubau übernommen, für die Innenausstattung ist das Ehepaar Ulrich verantwortlich.

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